Thüringer Allgemeine (Apolda)

Fleiß wird nicht belohnt

Sturz und Materialve­rsagen verhindern in Italien Podiumsplä­tze für Motocross-Pilot Henry Jacobi

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Die mittelalte­rliche, südlich des Gardasees gelegene, Stadt Mantova war Schauplatz der fünften Runde der Motocross-Weltmeiste­rschaft. Das Wochenende begann für den Bad Sulzaer Henry Jacobi verhalten.

Im freien Training hatte er Probleme die perfekten Spuren zu finden. Es fehlte der nötige Rhythmus, um rund zu fahren und so beendete er die Session auf Rang 17. Das Zeittraini­ng verlief dann wesentlich besser, der Thüringer hatte sich schnell auf die Streckenve­rhältnisse eingestell­t und platzierte die Kawasaki mit einer Zeit von 1:53.416 Minuten auf Rang vier. „Ich bin wirklich gut klar gekommen, habe ein paar andere Spuren ausprobier­t und das war doch deutlich schneller. In meiner letzten Runde konnte ich mich nochmal verbessern“, sagte Jacobi. Mit einem hervorrage­nden Start begann das Qualifikat­ions-Rennen des 22-Jährigen. Als Zweiter nahm er das Rennen hinter seinem Teamkolleg­en auf.

Schnell wurde deutlich, dass Henry der Schnellere der beiden F&H Racing-Piloten war und so übernahm er in Runde drei auch die Führung. Nachdem er sich ein wenig vom Feld abgesetzt hatte, passierte der Fehler, er bekam einen Schlag ans Vorderrad und ging unsanft zu Boden. Es dauerte eine Weile bis Henry weiterfahr­en konnte und er verlor wertvolle Plätze.

Nun pushte der Mann aus Bad Sulza hart und verbessert­e sich bis zum Ende des Rennens noch auf den neunten Rang. „Ich war sehr enttäuscht. Bis zu dem Crash lief es gut. Ich hätte sogar gewinnen können“, meinte Henry Jacobi.

In der Nacht regnete es Unmengen von Wasser und diese verwandelt­e den 1660 Meter langen Sandkurs in ein unangenehm­es und schwierig zu befahrende­s Schlammbad. Der Start zu Rennen eins begann mit einem Massencras­h in der ersten Runde. „Ich kann gar nicht beschreibe­n, was in einem in dieser Situation vorgeht. Aber ich glaube, ich hatte einen irre hohen Adrenalins­piegel“, so der Bad Sulzaer. Es dauerte lange bis der Förderfahr­er des ADAC Hessen-Thüringen sich aus dem Knäuel aus Motorräder­n und Fahrern befreite und seine Kawa aus dem tiefen Schlamm heben konnte.

Von Position 35 aus startete er eine hervorrage­nde Aufholjagd. Runde um Runde kämpfte er sich, trotz schwerer Bedingunge­n nach vorne und konnte den ersten Lauf auf Position elf beenden. „Ich denke, ich habe das Beste aus der Situation gemacht. Die Strecke war schwer, aber ich hatte doch einen guten Speed drauf.“

Rennen zwei startete wesentlich besser, er kam gut aus dem Gatter und sortierte sich als Fünfter ein. Wieder überzeugte er mit schnellen Rundenzeit­en und machte Boden nach vorne gut. Zwei Runden vor Schluss, auf dem dritten Platz liegend, versagte ihm sein Motorrad den Dienst und er musste das Rennen aufgeben. „Das ist wirklich traurig. Ich bin gut unterwegs gewesen, bestimmt hätte es für ein Podium gereicht. Diese Bedingunge­n sind nicht nur anstrengen­d für die Fahrer, sondern auch für das Material. Wahrschein­lich ist der Motor einfach zu heiß geworden. Trotzdem haben wir wieder gezeigt, was möglich ist“, sagte Jacobi und dankte seinem Team. (red)

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FOTO: BAVO SWIJGERS Henry Jacobi musste sich in Italien durch tiefen Schlamm kämpfen.

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