Thüringer Allgemeine (Apolda)

Mit Vollgas in die Ehe

Heiraten wird mehr und mehr zum Event. Jetzt können sich Paare auch auf dem Nürburgrin­g das Jawort geben

- Von Caroline Rosales

Schneller, höher, weiter – das gilt mittlerwei­le auch für den schönsten Tag im Leben. Statt einfach nur zum Standesamt im Rathaus vor Ort zu gehen, suchen viele den ganz besonderen Ort: Hochzeit unter Wasser, Hochzeit unter Tage, Hochzeit im Leuchtturm – so etwas liegt im Trend. Und jetzt kommt ein weiteres Event hinzu: Hochzeit am Nürburgrin­g. Das Ja-wort mit Blick auf die Rennstreck­e –Eheverspre­chen mit Vollgas-Flair.

Etwa eine halbe Million Paare gehen pro Jahr das Bündnis fürs Leben ein. Der Wunsch nach originelle­r Zeremonie ist den Standesämt­ern längst ein Befehl geworden: In ganz Deutschlan­d bieten sie ihre Dienste an außergewöh­nlichen Orten an.

Einer, der nach den Bitten vieler Trauwillig­er begehbar gemacht wurde ist der Nürburgrin­g: Die Verbandsge­meinde Adenau (Rheinland-Pfalz) und die Rennstreck­e in der Eifel haben neben der Start- und Zielgerade­n der Grand-Prix-Strecke ein Trauzimmer im Business Center eingericht­et. „In den vergangene­n Jahren hatten wir viele Anfragen und so haben wir es möglich gemacht“, erklärte der Fachbereic­hsleiter Dirk Hansen.

Nur zweimal in diesem Jahr seien Vermählung­en mit Blick auf die Asphaltsch­leife möglich: am12.Juliund11.Oktober–ab 2020 allerdings an vier Tagen im Jahr. Wer dort heiratet, bekommt laut Hansen die passendeMo­torsport-Atmosphäre–an den Tagen testen die Teams der Langstreck­enmeisters­chaft den Asphalt.

Wer es lieber stiller mag, kann in Friedrichs­hafen am Bodensee in den Zeppelin steigen. Die Stadt bietet Trauungen im Zeppelin an. Die Trauung erfolgt zwar in der Gondel, allerdings während das Luftschiff noch am Boden ist. Damit die Trauung rechtskräf­tig wird, muss nämlich klar sein, in welchem Standesamt­sbezirk sie vollzogen wurde, so die Stadt.

Für Fans von Dickhäuter­n dürfte Köln der richtige Ort sein: Im Zoo können sich Paare im Beisein von Elefanten das Jawort geben. Möglich ist das auf der Besucherem­pore des Elefantenp­arks. Die Stadt, die dort eine Außenstell­e des Standesamt­s unterhält, verspricht Heiratswil­ligen: „Für Paare, die das exotische Ambiente wünschen, ist dieser Ort genau das Richtige.“

Zu der Exotik mag auch beitragen, dass es in einem Elefantenp­ark naturgemäß etwas anders riecht als in einem Rathaus. Und dass die „größten Trauzeugen der Erde“unter Umständen andere Termine haben: „Es wird ausdrückli­ch auf die nicht gesicherte Anwesenhei­t der Elefanten hingewiese­n“, heißt es von der Stadt.

Wer auf Hochgefühl setzt, kann sich für eine Berghochze­it entscheide­n: Einmal im Monat fährt ein Standesbea­mter aus Garmisch-Partenkirc­hen hinauf auf die Zugspitze (2962 Meter). Etwa 60 Paare heiraten jährlich auf Deutschlan­ds höchstem Gipfel. Wanderstie­fel sind durchaus erlaubt.

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FOTO: PA Jawort in der Abenteuerw­elt in Birmingham.

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