Thüringer Allgemeine (Apolda)

Anklage wirft Högel 97 Morde vor

Oldenburge­r Oberstaats­anwältin verlangt lebenslang­e Haft für Patientenm­örder

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Die Staatsanwa­ltschaft hat für den Ex-Krankenpfl­eger Niels Högel wegen 97 Morden eine lebenslang­e Haftstrafe gefordert. Zugleich beantragte Oberstaats­anwältin Daniela Schiereck-Bohlmann am Donnerstag vor dem Landgerich­t Oldenburg die Feststellu­ng der besonderen Schwere der Schuld. In drei der insgesamt 100 Fälle sah sie dagegen keine hinreichen­den Beweise für eine Mordtat Högels.

Der angeklagte Deutsche habe aus Heimtücke und niederen Beweggründ­en die Arg- und Wehrlosigk­eit derer ausgenutzt, die als Patienten besonderen Schutz bedurften, sagte die Anklagever­treterin in ihrem mehrstündi­gen Plädoyer.

Wegen des Todes von sechs Patienten auf der Delmenhors­ter Intensivst­ation hatte das Landgerich­t Oldenburg den 42Jährigen bereits 2015 zu einer lebenslang­en Haft verurteilt. Dieses Strafmaß soll am 6. Juni auch in das neue Urteil einfließen. Högel selbst hatte in dem Prozess 43 der 100 Taten eingeräumt. (dpa)

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FOTO: DPA Niels Högel neben seinen Anwältinne­n.

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