Pfiffelbach: Ruf nach Tempo 30 wird lauter
Klaus Jähnig fordert seit Jahren mehr Schutz für Fußgänger. Vor allem zum Schutz für Kinder und Senioren
Schon seit Jahren kämpft Ortschaftsbürgermeister Klaus Jähnig für eine Erhöhung der Verkehrssicherheit in Pfiffelbach. Dabei geht es ihm in erster Linie um die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr — sprich Kinder und älter Menschen. Gerade letztere haben mittlerweile viele Ängste aufgebaut, sich im Dorf frei zu bewegen. Das wird immer öfter an Jähnig herangetragen. Gerade auf dem Weg zum Bäcker, zum Friedhof, zur Gaststätte oder beim gegenseitigen Besuch müssen mehrfach die viel befahrenen Straße gequert werden. Für ältere Menschen, die beispielsweise mit dem Rollator unterwegs sind, sei dies eine echte Herausforderung. Mitunter kommt es vor, dass Passanten bis zu zehn Minuten warten müssen, um sicher die andere Straßenseite zu erreichen.
Laut Jähnig wurden durch eine Geschwindigkeitstafel unlängst festgestellt, dass sich täglich gut 10.000 Fahrzeuge durch die Ortslage quälen. So zählte es jedenfalls das elektronische Gerät. Viele Autofahrer würden sich zudem nicht an die geforderte Geschwindigkeit halten. Zahlreiche Unfälle mit Blechschäden seien die Folge. Deshalb fordert der Ortsteilbürgermeister seit Jahren eine Entschärfung: „Ich würde gerne mit Kampf eine 30-er-Zone im Ort durchsetzen. Möglich wären auch weitere Überwege und Ampeln oder der Einsatz eines Blitzers.“Dies würde auch den Jüngsten aus dem Kindergarten zugute kommen, die für einen Spaziergang in die Natur besten falls zweimal die großen Straßen kreuzen müssen.
Wie schwierig es ist, diese Forderungen in die Tat umzusetzen, bestätigt Bauamtschef Ronny Funk von der Gemeindeverwaltung der Ilmtal-Weinstraße auf Nachfrage. So sei die Gemeinde gar nicht Straßenbaulastträger, hier habe Land und Kreis das Sagen. Folglich könne die Gemeinde maximal eine Empfehlung für das Begehren aussprechen. Zudem seien die Vorschriften für die Einrichtung von Fußgängerüberwegen oder Lichtsignalanlagen streng geregelt. Gerade im Ortskern von Pfiffelbach mit vielen Kurven und Steigungen sei dies eine Herausforderung, die kaum Lösungen verspricht.
Ein entsprechender Bürgerprotest samt Unterschriftensammlung könnte ein Zeichen setzen, auch wenn dies nicht zwingend zum Ziel führt, wie das Beispiel von Kleinromstedt zeigt. Es gibt aber auch Fälle, wie in Niederroßla, wo es sich gelohnt hat, dass Einwohner für Verkehrsberuhigung kämpften.