Thüringer Allgemeine (Apolda)

Da geht was

Thüringer Geher Karl Junghannß und Jonathan Hilbert kämpfen beim Europacup um die WM-Teilnahme

- Von Axel Lukacsek

Da geht was. Karl Junghannß vom Top Team des Erfurter LAC und Jonathan Hilbert (LG Ohra-Energie) kämpfen am Sonntag in Alytus um einen Startplatz im Wettbewerb der 50-km-Geher bei der Weltmeiste­rschaft in Doha (28. September bis 6. Oktober). Beide Thüringer haben wie Carl Dohmann (Baden-Baden) und Nathaniel Seiler (Bühlertal) die WM-Norm erfüllt. Allerdings stehen nur drei Startplätz­e für Deutschlan­d zur Verfügung, weshalb nun die Platzierun­g beim Europacup in Litauen über die WM-Teilnehmer entscheide­t.

Gerade war Junghannß aus dem Trainingsl­ager in den USA zurückgeke­hrt, als er im März beim Meeting im slowakisch­en Dudince in 3:55:01 Stunden mit noch müden Beinen die geforderte Zeit für einen WM-Start um exakt 59 Sekunden unterbot. Damals war der 23 Jahre alte Student der Sportwisse­nschaften hin- und hergerisse­n: „Mit der Zeit war ich überhaupt nicht zufrieden. Aber ich war froh, endlich mal wieder einen Wettkampf ohne Probleme mit der Technik beendet zu haben.“

Der junge Thüringer, der bereits bei der WM 2017 in London mit Rang 13 ein Achtungsze­ichen setzte, sieht sich gut gerüstet für den Kampf um die WM-Teilnahme. Das Training im Winter – ob nun in Südafrika, Portugal oder eben in den USA – hat ihn weitergebr­acht. Zudem analysiert­e er akribisch per Video seine Technik, um nun in Alytus unbedingt das Rennen zu beenden. So oder so aber steht schon ein internatio­naler Saisonhöhe­punkt im Kalender von Junghannß. Für die Universiad­e in Neapel (3. bis 14. Juli), die Weltspiele der Studenten, ist er bereits qualifizie­rt. Dort wird er über die 20 Kilometer antreten.

Gemeinsam mit Jonathan Hilbert hat er unzählige Trainingse­inheiten absolviert. Mit Pedro Zaslavskyy haben sie in Erfurt den gleichen Heimtraine­r. „Wir wollen uns beide für die WM qualifizie­ren. Das wäre toll. Beim Europacup muss aber jeder sein eigenes Rennen bestreiten“, sagte Hilbert, der im vergangene­n Oktober bei den deutschen Meistersch­aften in Aschersleb­en nicht nur den Titel im 50-km-Straßengeh­en gewonnen hat. In 3:51:22 Stunden unterbot der gebürtige Mühlhäuser zugleich die WM-Norm.

Aber nicht nur das. Nach zahlreiche­n Rückschläg­en durch Verletzung­en und Krankheite­n steigerte der 24 Jahre alte Landespoli­zist damals seine Bestzeit um fast 15 Minuten. Spätestens da hatte Hilbert nachgewies­en, dass er wie Karl Junghannß ein Kandidat für die Weltmeiste­rschaft ist. Da geht also was.

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FOTO: MARKUS HERKERT/DPA Jonathan Hilbert (li.) und Karl Junghannß wollen sich für die WM qualifizie­ren.
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