In der Stadt der Superlative
Urlaubstage sind kostbar. Da ist es besser, man weiß, worauf man sich einlässt – und worauf lieber nicht. Heute:
KDresden
lar ist Dresden eine Reise wert. Schon bei der Anfahrt überzeugt die Skyline am Elbufer mit ihrem toskanischen Flair, dann gilt es die vielen Reichtümer hinter den barocken Fassaden zu entdecken, und schließlich dient Raffaels Sixtinische Madonna Heerscharen von Touristen als perfekter Selfie-Hintergrund. Wer Beeindruckendes sehen will, kann in dieser Stadt also wirklich aus dem Vollen schöpfen. Eine besonders dichte Abfolge von Highlights bietet dabei die Rundfahrt im Touristenbus. Hier sitzt man bequem und bekommt per Lautsprecher stets die passenden Infos. Nur eines darf man nicht erwarten: vornehme Zurückhaltung. Während man an den Sehenswürdigkeiten vorbei tuckert, dröhnt es markig aus den Lautsprechen: Hier das „beste Opernhaus der Welt“, da der „schönste Milchladen der Welt“, dort die „älteste Schwebebahn der Welt“und dann, natürlich, die Frauenkirche, die nicht nur als weltgrößter Sandsteinbau, sondern überhaupt als prachtvollste protestantische Kirche vorgestellt wird. Okay, dagegen lässt sich wohl nichts sagen. Aber wie wär’s zur Abwechslung mit etwas Understatement? (juhy)