Personal fehlt in Museen
Verband besorgt über Zukunft
Dem Thüringer Museumsverband bereitet die Personalausstattung in vielen Museen Sorge. Insbesondere kleine Museen seien in den vergangenen Jahren personell ausgedünnt worden, weil Kommunen frei gewordene Stellen nicht nachbesetzt hätten, sagte Geschäftsführer Holger Nowak. Grund seien meist finanzielle Probleme der Kommunen. Wissenschaftliche Sammlungsarbeit, die Entwicklung neuer Konzepte und die Digitalisierung der Bestände könne von „Ein-Mann-Museen“aber kaum so wie erforderlich geleistet werden. Am Sonntag, dem Internationalen Museumstag, lockten zahlreiche Einrichtungen in Thüringen zum Besuch.
Besorgt äußerte sich Nowak über die Zukunft von Einrichtungen wie dem Burgmuseum Ranis (Saale-Orla-Kreis) und dem Glockenmuseum Apolda. In Ranis drohe nach dem Auslaufen einer Übergangsfinanzierung des Landes die Schließung zum Jahresende. Aus Verbandssicht könnte hier die Verteilung der Finanzierung auf breitere Schultern ein Ausweg sein. „Das muss aber politisch gewollt sein.“In Apolda, wo eine Museumssanierung und eine neue Ausstellungsgestaltung dringend nötig seien, führe die Kommunalpolitik stattdessen eine „problematische“Standortdebatte.
Dabei geht es um die Frage, ob das einzige Glockenmuseum in Thüringen den bewährten Standort in Nachbarschaft des Kunsthauses Apolda aufgeben und in ein städtisches Verwaltungsgebäude umziehen soll. Aus Verbandssicht ist der jetzige Standort „der eindeutig bessere mit großzügigeren Gestaltungsmöglichkeiten“, wie Nowak betonte. „Man sollte das nicht politisch zerreden.“Am internationalen Museumstag wurde im Deutschen Burgenmuseum auf der Veste Heldburg eine neue Sonderausstellung mit Arbeiten zeitgenössischer Künstler eröffnet. Das Naturhistorische Museum Schleusingen bot eine Sonderführung durch eine neue Ausstellung zu Mineralen. Das Waffenmuseum Suhl feierte seinen 111. Geburtstag, und das Museum Tabakspeicher in Nordhausen lockte zur 25. Kautabakbörse.
Dem Thüringer Museumsverband gehören mehr als 200 Museen mit insgesamt rund 900 Mitarbeitern an, darunter sind auch große Einrichtungen wie die Häuser der Klassik Stiftung Weimar und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha. 2018 hatten die Museen rund 3,6 Millionen Besucher. (dpa)