Thüringer Allgemeine (Apolda)

Lauch hält das Gehirn fit

Thüringer erforscht das Mikrobiom

- Von Fabian Klaus

Forscher sind überzeugt: Lauch essen hält das Gehirn fit. „Es könnte in der Tat einen positiven Effekt haben und das Gehirn länger fit halten“, sagt Ernährungs­wissenscha­ftler Marcus Böhme. Wissenscha­ftlich formuliert, klingt das dann so: „Die Studie zeigte, dass Präbiotika eine neue Strategie zur Förderung eines gesunden Alterns darstellen, indem es die Gehirnfunk­tion geschützt und die nachteilig­en Auswirkung­en einer altersbedi­ngten Entzündung im Gehirn vermindert hat, welches einen positiven Einfluss auf die Gedächtnis­leistung im Altern haben könnte.“

Der Thüringer Forscher Marcus Böhme untersucht derzeit mit weiteren Kolleginne­n und Kollegen am APC Microbiome Institute in Cork (Irland), welchen Einfluss Mikroorgan­ismen im Darm auf das Gehirn haben und damit auch, welche Rolle sie bei einem gesunden Alterungsp­rozess spielen. „Mehr und mehr Studien deuten daraufhin, dass das Darmmikrob­iom eine Rolle für Gesundheit und Alterung spielt. Allerdings steckt die Forschung noch in den Kinderschu­hen“, sagte er dieser Zeitung.

Jüngste Untersuchu­ngen an mittelalte­n Mäusen hätten gezeigt, so Böhme gegenüber dieser Zeitung, dass Präbiotika einen positiven Einfluss auf das Gehirn im Alter hätten – bei dem eingesetzt­en Präbiotika handelt es sich um Inulin, dass wiederum vor allem in Gemüsen wie Lauch oder Chicorée vorkommt. Böhme erklärt, dass die positive Wirkung bei einer relativ hohen Dosis des Präbiotiku­ms eingetrete­n sei. Bei gesunden Erwachsene­n sei diese auch realistisc­h.

Böhme hat in Jena Ernährungs­wissenscha­ften studiert und ist in Uhlersdorf (Landkreis Greiz) aufgewachs­en. Über das Abitur am Georg-Samuel-Dörffel-Gymnasium in Weida und das erfolgreic­he Studium an der Friedrich-Schiller-Universitä­t in Jena hat es ihn nach Irland verschlage­n, wo er die Rolle des Mikrobioms beim gesunden Altern des Menschen untersucht.

Die Ernährung um Präbiotika zu ergänzen, das sei ein Ergebnis der Studie, kann bei einer mittelalte­n Maus die Mikroglia-Aktivierun­g deutlich in Richtung des Status eines jungen Erwachsene­n verschiebe­n. „Mikroglia sind die wichtigste­n Immunzelle­n des Gehirns“, sagt Böhme in einer offizielle­n Mitteilung des Institutes zur Publikatio­n, die im Fachjourna­l „Molecular Psychiatry“erfolgte.

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FOTO: APC CORK Der Thüringer Wissenscha­ftler Marcus Böhme forscht in Irland.

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