Wanderung über ein Naturmonument
„Grünes Band“Thüringen erhält neuen Schutzstatus. Jährliche Investition von zwei Millionen Euro geplant
Zu seinem eigenen Festtag machte das „Grüne Band“seinem Namen alle Ehren. Garniert um das Blau des Himmels, empfing die ehemalige innerdeutsche Grenze die Besucher mit vielen Schattierungen von sanftem bis satten Grün.
Vor dem Festakt, mit dem das „Grüne Band“in Thüringen den Schutzstatus „Nationales Naturmonument“erhielt, trafen sich die Festgäste mit Vertretern des Bundes und den Machern aus der Region zu einer kleinen Rundwanderung auf dem in Teilen noch vorhandenen Kolonnenweg, an dem aber auch die Natur schon kräftig nagt.
Das „Grüne Band“verbindet neun Bundesländer, und mit einer Länge von 763 Kilometern hat der Freistaat Thüringen den mit Abstand größten Anteil an den 1400 Kilometern Länge des „Grünen Bandes Deutschland“.
Bernd Burkhardt gehört zu jenen, die das Iftaer Baumkreuz eben auch als Teil des „Grünen Bandes“hegen und pflegen, vor rund 30 Jahren mit zum Leben erweckten und mit Baumalleen bis nach Eisenach und tief ins Hessische ausgebaut haben und heute in kleinen Schritten weiter ausbauen. Mehr als 1000 Bäume wurden seit 1990 gepflanzt. Burkhardt berichtete den Wanderern, die von Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) angeführt wurden, von der Geschichte und Entstehung des Baumkreuzes als Erinnerungsort an die deutsch-deutsche Grenze, aber auch als Ort des gelebten Umweltund Naturschutzes und als Ort eines erweiterten Kunstbegriffes. Jedes Jahr am ersten Samstag im November treffen sich dort Aktive aus Ost und West zu Arbeitseinsatz, Neuanpflanzungen, Erinnerung und Ost-West-Begegnung.
Karin Kowol vom Thüringer Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) war bei der Wanderung für den naturschutzfachlichen Aspekt zuständig. Sie wusste zu berichten, wie viele Pflanzen- und Tierarten sich im Laufe des Schutzjahre im Bereich des „Grünen Bandes“wieder angesiedelt haben.
Das „Grüne Band“ist deutlandweit unter Naturschutz – ein „Nationales Naturmonument“aber nur in Thüringen. „Mit dem Grünen Band fädeln wir eine Vielzahl an Biotopen wie eine Perlenkette und verbinden sie so zu einem Schutzgebiet, das die Größe des Nationalparkes Hainich hat“, so Siegesmund. Das Land will nun pro Jahr zwei Millionen Euro bereit stellen. Damit wolle man auch den Aufbau einer touristischen Infrastruktur in der Region unterstützen.