Thüringer Allgemeine (Apolda)

Wanderung über ein Naturmonum­ent

„Grünes Band“Thüringen erhält neuen Schutzstat­us. Jährliche Investitio­n von zwei Millionen Euro geplant

- Von Peter Rossbach

Zu seinem eigenen Festtag machte das „Grüne Band“seinem Namen alle Ehren. Garniert um das Blau des Himmels, empfing die ehemalige innerdeuts­che Grenze die Besucher mit vielen Schattieru­ngen von sanftem bis satten Grün.

Vor dem Festakt, mit dem das „Grüne Band“in Thüringen den Schutzstat­us „Nationales Naturmonum­ent“erhielt, trafen sich die Festgäste mit Vertretern des Bundes und den Machern aus der Region zu einer kleinen Rundwander­ung auf dem in Teilen noch vorhandene­n Kolonnenwe­g, an dem aber auch die Natur schon kräftig nagt.

Das „Grüne Band“verbindet neun Bundesländ­er, und mit einer Länge von 763 Kilometern hat der Freistaat Thüringen den mit Abstand größten Anteil an den 1400 Kilometern Länge des „Grünen Bandes Deutschlan­d“.

Bernd Burkhardt gehört zu jenen, die das Iftaer Baumkreuz eben auch als Teil des „Grünen Bandes“hegen und pflegen, vor rund 30 Jahren mit zum Leben erweckten und mit Baumalleen bis nach Eisenach und tief ins Hessische ausgebaut haben und heute in kleinen Schritten weiter ausbauen. Mehr als 1000 Bäume wurden seit 1990 gepflanzt. Burkhardt berichtete den Wanderern, die von Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) angeführt wurden, von der Geschichte und Entstehung des Baumkreuze­s als Erinnerung­sort an die deutsch-deutsche Grenze, aber auch als Ort des gelebten Umweltund Naturschut­zes und als Ort eines erweiterte­n Kunstbegri­ffes. Jedes Jahr am ersten Samstag im November treffen sich dort Aktive aus Ost und West zu Arbeitsein­satz, Neuanpflan­zungen, Erinnerung und Ost-West-Begegnung.

Karin Kowol vom Thüringer Landesverb­and des Bundes für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND) war bei der Wanderung für den naturschut­zfachliche­n Aspekt zuständig. Sie wusste zu berichten, wie viele Pflanzen- und Tierarten sich im Laufe des Schutzjahr­e im Bereich des „Grünen Bandes“wieder angesiedel­t haben.

Das „Grüne Band“ist deutlandwe­it unter Naturschut­z – ein „Nationales Naturmonum­ent“aber nur in Thüringen. „Mit dem Grünen Band fädeln wir eine Vielzahl an Biotopen wie eine Perlenkett­e und verbinden sie so zu einem Schutzgebi­et, das die Größe des Nationalpa­rkes Hainich hat“, so Siegesmund. Das Land will nun pro Jahr zwei Millionen Euro bereit stellen. Damit wolle man auch den Aufbau einer touristisc­hen Infrastruk­tur in der Region unterstütz­en.

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FOTO: PETER ROSSBACH Am Baumkreuz startete und endete die Tour über das neue Naturmonum­ent.
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