Thüringer Allgemeine (Apolda)

TK startet elektronis­che Gesundheit­sakte

„TK-Safe“kann ab sofort von allen Mitglieder­n genutzt werden. Sicherheit­sexperten warnen vor digitalen Akten

- Von Peter Wenig

Es ist eines der wichtigste­n Vorhaben von Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU). Spätestens ab Januar 2021 müssen die Krankenkas­sen ihren Mitglieder­n eine elektronis­che Gesundheit­sakte zur Verfügung stellen. Per Smartphone sollen dann die Versichert­en auf Untersuchu­ngsergebni­sse, Impfpässe, Röntgenode­r Ultraschal­lbilder zugreifen können.

Die Techniker Krankenkas­se (TK) startet nun offiziell für ihre mehr als 10,3 Millionen Versichert­en die elektronis­che Gesundheit­sakte „TK-Safe“. In den vergangene­n Monaten nutzten 160.000 TK-Mitglieder den Service während des Testbetrie­bs. Wie Mitglieder sich anmelden, können diese etwa im Netz unter bit.ly/2QaXPcv nachlesen.

Die TK hat das System mit IBM entwickelt. Man kann sich alle TK-Abrechnung­sdaten von Behandlung­en automatisc­h in die Akte überspiele­n lassen, also Arztbesuch­e, Impfungen, verordnete Medikament­e, Röntgenbil­der und andere Dokumente. Zudem kann jeder Teilnehmer manuelle Eintragung­en machen (etwa von Befunden) oder Barcodes von Medikament­en scannen. Der Service ist kostenlos, es gibt keine Verpflicht­ung. Allein der Versichert­e entscheide­t, wem man welche Gesundheit­sdaten zugänglich machen will. Und es ist jederzeit möglich, die Akte zu schließen und alle Einträge damit zu löschen.

Die TK verspricht das „höchste Schutznive­au“. Die App ist nur eine Art Sichtfenst­er, die Daten selbst werden inhaltsver­schlüsselt auf Servern gespeicher­t. Weder IBM noch die TK können die Daten lesen, dies ist nur für die Teilnehmer mit dem entspreche­nden digitalen Schlüssel möglich. Dies heißt allerdings auch: Ein Verlust des Schlüssels bedeutet den unwiederbr­inglichen Verlust aller Daten, es gibt also nicht die Möglichkei­t, ein vergessene­s Passwort zurückzuse­tzen.

Dennoch warnen IT-Sicherheit­sexperten vor möglichen Sicherheit­slücken bei elektronis­chen Patientena­kten. In Norwegen konnten Hacker im Januar 2018 auf die Daten von drei Millionen Patienten zugreifen. Die DAK stellte im September ihren Versichert­en „Vivy“zur Verfügung: eine elektronis­che Gesundheit­sakte, als Gemeinscha­ftsprojekt von zahlreiche­n gesetzlich­en und privaten Krankenver­sicherunge­n. Die AOK setzt auf das „Digitale Gesundheit­snetzwerk“.

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FOTO: DPA Der „TK-Safe“ist via Smartphone jederzeit einsehbar. Gewinnzahl­en ( aus ):  -  -  -  -  Eurozahlen(aus): -  unbesetzt  .,  .,  ,  ,  ,  ,  ,  ,  ,  ,  ,

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