Thüringer Allgemeine (Apolda)

„Einer der Höhepunkte meiner Karriere“

Supermarat­hon-Sieger Steffen Justus über ein denkwürdig­es Rennen

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Steffen Justus (37) reckte die Arme in den Himmel und strahlte trotz aller Strapazen über das ganze Gesicht. Der einstige Weltklasse-Triathlet aus Saarbrücke­n gewann in 5:12:56 Stunden zum ersten Mal den Supermarat­hon. Nach dem Rennen sprachen wir mit dem glückliche­n Sieger.

Was bedeutet Ihnen dieser

Sieg beim Rennsteigl­auf?

Ich bin unheimlich stolz. Seit dem Frühjahr habe ich mich mental mit diesem Lauf beschäftig­t. Als ehemaliger Leistungss­portler setzt man sich natürlich Ziele. Deshalb bin ich jetzt sehr, sehr glücklich, dass ich all meine Vorhaben bestätigen konnte. Hinzu kommt, dass meine Familie und ich selbst ja auch schon immer mit dem Rennsteigl­auf verbunden sind.

Wie haben Sie die letzten Meter auf der Ziellinie erlebt?

Das war schon im vergangene­n Jahr sehr emotional. Aber nun bei meinem Sieg war es gigantisch. Was da für eine Stimmung herrschte, war unglaublic­h. Unterwegs war es nicht anders. Wie die Leute einen angefeuert haben, da hatte ich Tränen in den Augen. Da konnte ich gar nicht mehr einbrechen. Ich habe wirklich schon viele Rennen bestritten, war 2012 bei den Olympische­n Spielen in London dabei. Aber dieses Erlebnis am Rennsteig ist einer meiner Höhepunkte der Karriere.

Imvergange­nenJahrsin­dSie nach sehr gutem Start weit zurückgefa­llen und unterm

Strich 48 Minuten langsamer gewesen. Was lief diesmal anders?

Wenn ich die Erfahrung des vergangene­n Jahres nicht gemacht hätte, wäre ich noch schneller angegangen. Und das wäre mir nicht gut bekommen. Trotzdem war ich bei Kilometer 25 diesmal etwa drei Minuten schneller Ich hatte aber ein tolles Gefühl ob wohl es auch nicht durchweg optimal lief

Wie meinen Sie das? Was haben Sie denn unterwegs gegessen?

Ich wollte einen Riegel essen, habe den aber nicht runtergekr­iegt. Das ging gar nicht. Ich hatte vier Gels dabei und befürchtet, dass das nicht reichen könnte. Am Ende habe ich an einer Verpflegun­gsstation von dem rosa Haferschle­im probiert. Dann hat es noch geklappt.

Wann waren Sie sich des Sieges sicher? Mara Niedling vom WSV Goldlauter läuft auf Händen ins Ziel. Unter dem Beifall der Zuschauer ging es für die Läufer und Wanderer über Stock und Stein; hier passieren sie die „Triniusbau­de“. ▶

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Ab Kilometer 42 bin ich vorne weggelaufe­n. Als ich zehn Kilometer vor dem Ziel etwa vier Minuten Vorsprung hatte, war ich mir sicher, dass nun nichts mehr passieren würde.
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FOTO: UWE-JENS IGEL on Axel Lukacsek Steffen Justus bejubelt seinen ersten Sieg. Ich wollte mit Marcel Bräutigam zusammenla­ufen. Aber wir hatten beide einige Probleme. An der Ebertswies­e habe ich wegen Magenbesch­werden zu Marcel gesagt: ,Du, ich muss mal rechts raus.’ Trotzdem wäre ich ohne Marcel nie so schnell gewesen.

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