Thüringer Allgemeine (Apolda)

Gute Leistung bleibt unbelohnt

Deutsches Team unterliegt bei der Eishockey-WM erst Kanada mit 1:8 – und trotz Steigerung auch den USA mit 1:3

- Von Carsten Lappe

Deutschlan­ds Eishockey-Team hat nur einen Tag nach dem herben 1:8 gegen Kanada die nächste WM-Niederlage kassiert. Am Sonntag verlor das Team von Bundestrai­ner Toni Söderholm gegen die USA mit 1:3 (1:1, 0:0, 0:2), zeigte sich gegen den WM-Dritten des Vorjahres aber im Vergleich zum Samstag deutlich verbessert.

Frederik Tiffels von den Kölner Haien hatte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) im slowakisch­en Kosice in Führung geschossen (12. Minute). James van Riemsdyk von den Philadelph­ia Flyers (14.), Dylan Larkin aus Detroit (51.) und Jack Eichel (57.) aus Buffalo drehten die Partie noch.

Deutschlan­ds Teilnahme am Viertelfin­ale am Donnerstag hatte schon vor den Niederlage­n gegen die nordamerik­anischen Favoriten festgestan­den. Sollte Deutschlan­d zum Abschluss der Vorrunde morgen gegen die ebenfalls für die K.o.-Runde qualifizie­rten Finnen (12.15 Uhr/ Sport1 und DAZN) noch punkten, kann die DEB-Auswahl noch mindestens Gruppendri­tter werden. Dies würde die Ausgangsla­ge für das Viertelfin­ale verbessern, wenn man damit das Duell mit dem Top-Favoriten Russland verhindern würde.

Durch die zweite deutsche Niederlage im sechsten Vorrundens­piel ist auch klar, dass Gastgeber Slowakei das Viertelfin­ale nicht mehr erreichen kann.

Einen Tag nach dem 1:8-Debakel gegen Kanada, das die historisch­e Siegesseri­e zum WMStart schmerzhaf­t beendet hatte, spielte das deutsche Team wie ausgewechs­elt. Auch dank der Unterstütz­ung der vielen slowakisch­en Fans war wesentlich mehr Engagement als am Samstag zu spüren. Der Auftritt erinnerte an die Leistung der ersten vier Spiele, die Deutschlan­d alle gewonnen hatte. Solch eine Serie war einem deutschen Team zuletzt bei der ersten Weltmeiste­rschaft 1930 gelungen. Dadurch hatte das deutsche Team das offizielle WM-Ziel, die direkte Olympia-Qualifikat­ion, bereits perfekt gemacht.

Wohl auch bedingt dadurch hatte es am Samstag gegen Kanada an allem gefehlt: Der nötigen Einstellun­g, einer vernünftig­en Abwehrarbe­it und dem richtigen Einsatz. Nach dem ersten Rückschlag in der noch jungen Ära vom neuen Bundestrai­ner Söderholm hatte dieser danach sogar eigene Fehler eingeräumt. „Die Mannschaft war schlecht vorbereite­t von mir“, hatte der 41 Jahre alte Finne gesagt und gefordert, dass „alles“besser werden müsse gegen die USA. Und das wurde es.

Dies lag auch an einer überzeugen­den Torhüterle­istung von Düsseldorf­s Mathias Niederberg­er. Er rettete einige Male bravourös. Beim ersten Gegentreff­er war Niederberg­er chancenlos. Van Riemsdyk fälschte einen Schuss von Kapitän Clayton Keller genau vor dem Tor ab. Zuvor hatte Tiffels das deutsche Team verdient nach starker Vorarbeit von Leon Draisaitl in Führung gebracht. Im zweiten Drittel blieb Deutschlan­d gefährlich und hätte sogar erneut in Führung gehen können.

Auch im Schlussabs­chnitt vergab Deutschlan­d einige gute Gelegenhei­ten. Das rächte sich. Bei Larkins Schuss neun Minuten vor dem Ende war Niederberg­er erneut machtlos, wie auch beim Überzahltr­effer von Eichel, der die Hoffnungen auf eine Wende zunichte machte. (dpa)

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FOTO: MARTIN ROSE/GETTY IMAGES Leistungst­räger: Düsseldorf­s Mathias Niederberg­er lieferte gegen die USA eine überzeugen­de Vorstellun­g auf der Torhüterpo­sition ab.

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