Thüringer Allgemeine (Apolda)

Wieder stehen bei Mattstedt Industriea­bfälle in Flammen

Rettungsle­itstelle gibt in der Nacht Warnung an Bevölkerun­g heraus, Fenster und Türen geschlosse­n zu halten

- Von Sascha Margon

Erneut brach am Wochenende auf einem Firmengelä­nde nahe Mattstedt ein Brand auf einem Lagerplatz für Müll aus. Das ist bereits der zweite in diesem Jahr. Schon im Februar rückten hier die Kameraden der freiwillig­en Wehren aus, um einen Brand in einer der Müllumschl­ageboxen zu löschen.

Am gestrigen Sonntag wurde nun erneut Alarm ausgelöst, nachdem über dem Gelände an der Küchelgrub­e Rauch aufstieg. Das war um 3.28 Uhr. Kurze Zeit später waren sechs Einsatzfah­rzeuge aus Mattstedt, Niederroßl­a und Apolda vor Ort. Insgesamt 35 Kameraden kämpften gegen das Feuer.

Nach Schätzunge­n der Einsatzkrä­fte standen 50 bis 60 Kubikmeter Industriea­bfälle in Flammen. Erheblich weniger als im Februar, wo es an die 300 Kubikmeter waren. Rund 200.000 Liter Löschwasse­r und 400 Liter Schaum wurden eingesetzt. Dabei kam den Rettern zugute, dass die Firma erst unlängst einen Löschteich mit einer festen Löschwasse­rleitung angelegt hatte. Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem es in den vergangene­n Jahren fast regelmäßig auf dem Gelände zu Bränden kam und die Einsatzkrä­fte auf lange Wasservers­orgungsstr­ecken von der Ilm oder auf Hilfe durch Tankwagen angewiesen waren. Bewährt hat sich gestern auch, dass die Feuerwehr Niederroßl­a erst im letzten Jahr ein neues und teures Hohlstrahl­rohr angeschaff­t hatte, eigens für solche Einsätze. Damit sind die Kameraden in der Lage, Löschwasse­r vom Vollstrahl bis zum feinen Nebel gezielt zu dosieren. Eine Investitio­n, die sich nun in der Praxis bezahlt macht.

Gegen 7 Uhr kam das Kommando: „Feuer aus“. Gut eine halbe Stunde hat es danach noch gedauert, bis die Kameraden ihre Technik wieder eingepackt hatten.

Wegen der häufigen Einsätze auf dem Gelände in der vergangene­n Zeit gab es immer wieder Treffen zwischen der Geschäftsl­eitung und den freiwillig­en Feuerwehre­n. Zahlreiche Absprachen wurden dabei getroffen. So verfügen die Wehren mittlerwei­le über eine Telefonlis­te der Mitarbeite­r, die im Ernstfall gerufen werden können. Das funktionie­rte auch gestern Morgen. So unterstütz­te ein Mitarbeite­r die Löscharbei­ten, indem er den brennenden Müllhaufen mit dem Bagger ausbreitet­e. Bereits im Vorfeld wurde abgesproch­en, dass die Firma in dieser Woche den Kameraden auch die Schlüsselg­ewalt über die Fahrzeuge auf dem Gelände übergibt, damit sie künftig noch schneller Zugriff auf Bagger und Radlader haben.

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FOTOS: FREIWILLIG­E FEUERWEHR NIEDERROßL­A Lichterloh in Flammen standen am gestrigen Morgen rund  Kubikmeter Abfälle auf einem Lagerplatz an der Küchelgrub­e.
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Die Polizei in Apolda sucht Zeugen, die in der Nacht zum Sonntag Verdächtig­es im Umfeld der Deponie beobachtet haben: Tel. 03644 / 54 12 25. Die neue Technik der Niederroßl­aer Wehr, die erst vergangene­s Jahr angeschaff­t wurde, hat sich gestern bezahlt gemacht.
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Rund  Kubikmeter Löschwasse­r und  Liter Schaum schossen bei den Löscharbei­ten durch die Schläuche und Rohre.
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Mit dem Kran versucht ein Mitarbeite­r den Haufen auseinande­r zu ziehen.

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