Drei neue Flieger für Regierung
Deutschland bestellt Maschinen bei Airbus
Nach der Pannenserie bei Regierungsflugzeugen hat die deutsche Bundesregierung drei Großraumjets bei Airbus bestellt. Deutschland sei damit der erste staatliche Kunde für die Maschine des Typs ACJ350-900 XWB, teilte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Montag mit. Die erste Maschine solle 2020 ausgeliefert werden, die anderen beiden 2022. Die Langstreckenflugzeuge sind Airbus zufolge neben ihrer Aufgabe als Regierungsflieger auch für den Truppentransport und medizinische Evakuierungsflüge vorgesehen.
In der Vergangenheit war es bei Regierungsfliegern immer wieder zu Pannen gekommen. Erst am Sonntag war Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wegen einer Flugzeugpanne mit einer Verspätung von etwa 70 Minuten zu seinem Antrittsbesuch in Bulgarien eingetroffen.
Hilfsturbine lieferte zu wenig Druckluft
Der SPD-Politiker flog mit einem Airbus A321 nach Bulgarien. Beim Start sprang das Triebwerk nicht an. Grund war nach Angaben des Piloten, dass eine Hilfsturbine zu wenig Druckluft lieferte, um die Triebwerke in Gang zu bringen. Es musste deswegen eine externe Luftzufuhr als Starthilfe bestellt werden. Für Maas war es bereits die dritte Panne innerhalb von drei Monaten. Ende Februar blieb er zum Abschluss einer Afrika-Reise in der malischen Hauptstadt Bamako liegen. 20 Stunden musste er auf einen Ersatzflieger warten. Anfang April hatte er bei der Landung in New York eine Reifenpanne.
Am Dortmunder Flughafen hatte vor einer Woche zudem ein Transporter den leeren Regierungsflieger von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerammt. Die Global 5000 werde noch weiteren Prüfungen unterzogen und sei noch nicht wieder flugbereit, sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Montag auf Anfrage. Die Fahrerin hatte den Transporter laut Airport nach Erkenntnissen eines Gutachters nicht „ordnungsgemäß gesichert“. Kanzlerin Merkel flog mit einem Hubschrauber zurück nach Berlin. Ob und wann die Global 5000 flugbereit sein wird, ist laut Luftwaffe unklar.
Damit ist nun keins der vier unterschiedlichen für Regierungsflüge vorgesehenen Flugzeugtypen mehr pannenfrei. Die anderen sind der Airbus A340 (Langstrecke), der A319 (Mittelstrecke) und die Global 5000 von Bombardier (Langstrecke). Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte zuletzt die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben, die die Flotte von derzeit 14 teils alten Flugzeugen ergänzen sollen. (dpa)