Sorge vor Eskalation im Iran-Konflikt
Trump droht Regime mit Vernichtung
Im Konflikt mit dem Iran hat US-Präsident Donald Trump Teheran mit deutlichen Worten vor einer Eskalation gewarnt. „Wenn der Iran kämpfen will, wird das das offizielle Ende des Iran sein. Droht nie wieder den Vereinigten Staaten!“, schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. Am Sonntag war in der „Grünen Zone“, in der sich neben Regierungsgebäuden auch die USBotschaft befindet, eine Rakete des Typs Katjuscha eingeschlagen und explodiert, ohne jemanden zu verletzen. Die USA behaupten, Geheimdienstinformationen zu haben, denen zufolge der Iran im Irak stationierte USTruppen angreifen wolle.
Zuvor hatte sich der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, kämpferisch gegeben. Zwar wollten der Iran und seine Revolutionsgarden keinen Krieg, betonte Salami laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Isna. Allerdings fürchteten sie sich auch nicht davor, fügte er hinzu. Die US-Truppen hätten anders als die Revolutionsgarden Angst vor dem Tod, und ein solcher Gegner sei „leicht zu besiegen“. Die Revolutionsgarden behaupten, ihre Truppen hätten keine Angst vor dem Tod, weil sie als Muslime an den Märtyrertod glaubten.
Die Lage in der Golfregion gilt wegen des Streits zwischen den beiden Seiten derzeit als sehr angespannt. Das US-Verteidigungsministerium hatte unter anderem einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten entsandt. Die USA und ihr enger Verbündeter Saudi-Arabien werfen dem Iran vor, Unruhe zu stiften.
Washington setzt die Islamische Republik seit mehr als einem Jahr im Streit über das Atomabkommen massiv unter wirtschaftlichen Druck, inzwischen wird offen die Gefahr eines Krieges diskutiert. Trump hatte das Abkommen, das Iran am Bau einer Atombombe hindern soll, als unzureichend bezeichnet und gekündigt. Zuletzt hatten die Beteiligten betont, keine militärische Auseinandersetzung zu wollen. Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, schloss Gespräche aber in der vergangenen Woche aus. Das Auswärtige Amt rief zur Deeskalation auf. Ein Sprecher von Heiko Maas (SPD) teilte mit: „Alle Seiten sind aufgefordert, größtmögliche Zurückhaltung zu üben und die Situation nicht weiter anzuheizen.“(dpa)