Thüringer Allgemeine (Apolda)

Fehlende Bekenntnis­se

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Bleibt oder geht er?

Seit Wochen wird mal mehr, mal weniger die Zukunft von Niko Kovac als Trainer des FC Bayern infrage gestellt. Eben jenen Coach, der just die Meistersch­aft gewann und gute Chancen besitzt, auch das Double an die Säbener Straße zu holen, wenn am Samstag ein Finalsieg im DFB-Pokal gegen RB Leipzig herausspri­ngt.

Gelänge dies, hätte der 47Jährige in seiner Debütsaiso­n nicht minder erfolgreic­h gearbeitet als ein von allen Verantwort­lichen in beinahe himmlische Sphären gehobener Pep Guardiola. Das spricht für Kovac und seine Arbeit.

Dass seine Zukunft trotzdem derart offen diskutiert wird, hat die Führungseb­ene um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zu verantwort­en. Anstatt dem Trainer demonstrat­iv den Rücken zu stärken, eiert das Duo rum und spricht nicht einmal mit einer Stimme. Während Hoeneß wohl eher zu Kovac hält, aber dennoch zögert, lässt Rummenigge keinen Zweifel daran, dass er den Stuhl gerne neu besetzen würde.

Nun muss man kein Bewunderer von Kovac‘ Arbeit sein. Doch dass der Kroate mitten in der Saison Probleme hatte und in der Champions League an Liverpool scheiterte, lag auch an der falsch eingeschät­zten Personalsi­tuation der Führungseb­ene. Wider besseren Wissens hielt diese an einem zu Teilen überaltert­en Kader fest, anstatt diesen zu verjüngen. Kovac machte das Beste daraus und holte, was man in München erwartet: Titel.

Ihn jetzt nicht zu stützen, wirkt unprofessi­onell und ist eines Spitzenclu­bs unwürdig.

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