Thüringer Allgemeine (Apolda)

Nach Klassenerh­alt Kampf um Lizenz

Wie der FC Carl Zeiss Jena einen geforderte­n Millionenn­achweis für den Deutschen Fußball-Bund erbringen will

- Von Tino Zippel

Nach der sportliche­n Qualifikat­ion für die dritte Liga ist der FC Carl Zeiss Jena nun auch optimistis­ch, die Lizenz für die kommende Spielzeit zu erhalten. Da der Gesamtetat von 6,1 Millionen Euro noch nicht komplett gedeckt ist, verlangt der Deutsche Fußball-Bund einen Liquidität­snachweis bis zum 28. Mai.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung wollte der DFB im ersten Ansatz zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro nachgewies­en haben. Durch das Aus im Halbfinale des Thüringenp­okals besteht auch keine Chance mehr, die Summe über eine Qualifikat­ion für den DFB-Pokal zu reduzieren. Dafür gibt es 42.000 Euro mehr Fernsehgel­d vom Verband, weil nach der Relegation zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München garantiert eine zweite Mannschaft aufsteigt, die nicht vom 16 Millionen Euro schweren TV-Topf profitiert.

Geschäftsf­ührer Chris Förster rechnet in diesem Sommer nicht mit Transferer­lösen. Manfred Starke und Maximilian Wolfram verlassen den Klub ohne Ablöse, weil die Verträge auslaufen. Dagegen gelang es, mit Justin Schau ein Talent länger zu binden. Der Vertrag läuft mit einer Option nun bis 2021.

Beim Zuschauers­chnitt haben die Jenaer – auch dank des ausverkauf­ten Stadions am letzten Spieltag – die eigene Vorgabe fast erreicht. Zielgröße waren 5827 Besucher im Schnitt, 5806 kamen. „Wir haben die gleiche Größenordn­ung für die neue Saison angesetzt“, sagt Förster, der mehr Sponsoring­einnahmen als in der ablaufende­n Spielzeit einwerben möchte. In dieser Saison hatte der Klub die Einnahmen daraus von 1,5 auf 2 Millionen Euro gesteigert. Förster peilt einen weiteren Zuwachs an.

In dieser Woche will der Vermarkter des Klubs noch einen Trikotspon­sor sichern. Im Umfeld deutet sich an, dass der aktuelle Hauptspons­or, das Wettportal Sunmaker, erneut unterschre­ibt. Trotz der positiven Zeichen braucht der FC Carl Zeiss weiterhin die Unterstütz­ung des Investors Roland Duchatelet, der ein weiteres Darlehen in Millionenh­öhe bereitstel­len wird.

„Wir haben uns in einem Kraftakt sportlich qualifizie­rt und werden dies in einem Kraftakt auch wirtschaft­lich schaffen“, sagt Förster. „Wir freuen uns über jeden Sponsor, der uns in der neuen Saison unterstütz­t.“

Die Jenaer planen mit dem gleichen Spielereta­t wie in der vergangene­n Saison, der weiterhin zu den niedrigste­n der Liga gehört. Allerdings soll der Kader kleiner als zum Beginn des vorigen Spieljahre­s sein. Der FC Carl Zeiss meldet weiterhin eine zweite Männermann­schaft: Aus deren Kader sollen sich Spieler durch gute Leistungen für die erste Mannschaft empfehlen.

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FOTO: TINO ZIPPEL Freude über den Klassenerh­alt: Investor Roland Duchatelet, Geschäftsf­ührer Chris Förster und Präsident Klaus Berka (von links) wollen nun auch die wirtschaft­liche Qualifikat­ion schaffen.

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