Thüringer Allgemeine (Apolda)

Pestizide bedrohen Insekten

Heute ist Tag der Artenvielf­alt

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Zum heutigen Tag der Artenvielf­alt fordert Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund Artenschut­z auf allen Ebenen – speziell für Bienen, Wildbienen und Insekten: „Wir brauchen die Bienen in unserer Natur und die ganze Vielfalt der Insekten. Sie sind bedroht durch den übermäßige­n Einsatz von Pestiziden und rücksichts­losen Flächenver­brauch. Dabei wird immer mehr Menschen klar: So sägen wir an dem Ast auf dem wir sitzen“, so die Grünen-Politikeri­n Der Schwund an Insekten und Bienen sei ein folgenreic­her Eingriff in unser Ökosystem – auch für Obstbauern. Rund 80 Prozent der heimischen Nutzund Wildpflanz­en sind auf die Honigbiene­n und Wildbienen als Bestäuber angewiesen. Insekten wiederum sind Nahrungsgr­undlage für andere Tiere wie Vögel, kleine Säugetiere, Reptilien, Amphibien oder Fische. Deutschlan­dweit gibt es weniger Insekten und in Folge auch weniger Vogelarten, die sich von Kleininsek­ten ernähren, wie beispielsw­eise Kiebitze, Braunkehlc­hen und Feldlerche­n.

„Wir brauchen Artenschut­z auf allen Ebenen. Unser Wassergese­tz hilft dabei, Grünstreif­en und damit Gewässer und Pflanzen vor Pestiziden zu schützen. Zudem halten wir im Bundesrat den Druck auf die Bundesregi­erung aufrecht, bundesweit aus dem Ackergift Glyphosat auszusteig­en. Und wir fordern mehr finanziell­e Unterstütz­ung für naturnahe Landwirtsc­haft durch eine Umverteilu­ng der EU-Agrargelde­r. Die meisten Landwirte wollen mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie, dafür brauchen sie unsere Unterstütz­ung“, so Umweltmini­sterin Siegesmund und ergänzt: „Natürlich kann auch jede und jeder etwas tun. Wer einen Garten besitzt oder nutzt, sollte häufiger auf Pestizide verzichten und Alternativ­en gegen Schädlinge probieren. Ich wünsche mir, dass blütenreic­he Flächen im Garten nicht Stein und Schotter weichen. Hier ist eine Aufklärung­skampagne des Bundes überfällig.“(red)

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