Thüringer Allgemeine (Apolda)

Thüringer bei TV-Sendung zum Grundgeset­z

Präsident des Bundesverf­assungsger­ichts erwartet, dass Rechtsrock­konzerte die obersten Richter beschäftig­en könnten

- Von Kai Mudra

Bundesweit hatten sich zahlreiche Bürger beworben, 150 wurden eingeladen, 17 von ihnen hatten Montagaben­d die Chance, eine Frage vor laufenden Fernsehkam­eras zu stellen.

Die ARD produziert­e in Karlsruhe die Sendung „Im Namen des Volkes – Deutschlan­d fragt zum Grundgeset­z“, in der Bürger dem Präsidente­n des Bundesverf­assungsger­ichts, Andreas Voßkuhle, Fragen zum Grundgeset­z stellen konnten. Beworben hatte sich auch die Initiative „Wir für Thüringen“, erzählte gestern Mitgründer­in Diana Hennig unserer Zeitung. Als einziger Teilnehmer aus dem Freistaat gehörte Stefan Heerdegen zu den zugelassen­en Fragestell­ern für die Sendung. Die Thüringer Initiative setzt sich dafür ein, dass Rechtsrock­konzerte nicht als politische Versammlun­gen, sondern als Konzerte behandelt werden. Dieses Problem treibt im Freistaat Sicherheit­sbehörden, Politiker, die Polizei, Neonazis aber auch Bürgerbünd­nisse und Protestbew­egungen gegen diese Hass-Veranstalt­ungen um. Als Demonstrat­ion anerkannt, gelten für diese Konzerte die im Grundgeset­z verankerte Rede- und Versammlun­gsfreiheit.

Andreas Voßkuhle äußerte im persönlich­en Gespräch, dass ihm „die Sachlage zu den sogenannte­n gemischten Veranstalt­ungen bekannt sei und dass er durchaus damit rechne, sich einmal mit Rechtsrock­konzerten als politische Versammlun­gen zu befassen“, sagte Stefan Heerdegen gestern. Auf die Nachfrage ob das Versammlun­gsgesetz durch die Praxis mit Rechtsrock­konzerten in Thüringen nicht vielleicht missbrauch­t werde, soll Voßkuhle zudem bemerkt haben, dass man da sehr genau prüfen müsse, fügt Heerdegen an. Heerdegen arbeitet sei Jahren für Mobit, die „Mobile Beratung in Thüringen. Für Demokratie – gegen Rassismus.“Die Initiative „Wir für Thüringen“hat beim Landtag eine Petition mit etwa 20.000 Unterschri­ften zu Rechtsrock­konzerten eingereich­t. Im Frühjahr gab es dazu eine öffentlich­e Anhörung.

 ?? FOTO: PETER STÄDTER ?? Diana Hennig, Max Reschke, Grit Penzler und Stefan Heerdegen in Karlsruhe.
FOTO: PETER STÄDTER Diana Hennig, Max Reschke, Grit Penzler und Stefan Heerdegen in Karlsruhe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany