Leuchtende Ikone aus Weimar
Ausstellung in Bremen mit Wagenfeld-Entwürfen
Eine sanft leuchtende Kuppel aus Opalglas, ein zylindrischer Schaft aus vernickeltem Messing, ein runder Metallfuß, der gleichsam schwebend auf kleinen Halbkugeln steht: So sieht die Leuchte aus, die der angehende Produkt-Designer Wilhelm Wagenfeld im Jahre 1924 als Studierender der Metallwerkstatt des Bauhauses in Weimar entwarf. Über die Jahrzehnte entwickelte sie sich zur leuchtenden Ikone der Kunstschule. Das Bremer Wilhelm-Wagenfeld-Haus nimmt sie anlässlich des 100-jährigen Bauhausbestehens in diesem Jahr zum Ausgangspunkt einer Ausstellung zu Wagenfelds Leuchtenentwürfen.
Von Freitag, 24. Mai, bis Ende Oktober dokumentiert das Haus, wie sich die Entwürfe Wagenfelds (1900–1990) in der Nachkriegszeit zunächst von der strengen Formensprache des Bauhauses entfernt haben, um schließlich wieder zu einer Grundidee zurückzukehren. Elektrisches Licht sei damals als ein Zeichen der Aufklärung und des Fortschrittes verstanden worden, so Julia Bulk, Direktorin des Wagenfeld-Hauses. „Es verwundert also nicht, dass man die Studierenden der Metallwerkstatt ermunterte, Entwürfe für elektrische Leuchten vorzulegen.“Von Wagenfelds Arbeit war Bauhaus-Direktor Walter Gropius sofort begeistert. „Wagenfeld hat das geometrische Formenrepertoire des Bauhauses mit Kugel, Kreis und Zylinder harmonisch durchgespielt“, so Bulk. (epd)