Selbstkritischer Kritiker
Keine Frage, es gibt angenehmere Termine – für Bürger, für Stadträte und für die Presse. Die Museumsdebatte ist „vermint“. Fakten und Legenden vermengen sich mit Emotionen, die der Sache abträglich sind. Eben weil – verständlicherweise – so viel Herz im Spiel ist, werden Argumente der einen wie der anderen Seite überhört. Stattdessen gibt es Vorwürfe, ehrverletzende Zurechtweisungen, Wut.
Der von CDU-Fraktionschef Eckart Weirich verwendete Begriff der „Käseglocke“, die mit dem von der CDU-FWW-Allianz beschlossenen externen Gutachten gelüftet werden soll, war ein Fehler, zumal sich Museumsfreunde gekränkt fühlen. Aber die Welt geht davon nicht unter. Der Urheber selbst sollte sich entschuldigen, eine Geste.
Unpassend wirkte die Versicherung von Hannes Raebel, dass Landrätin und Mike Mohring hinterm Standort stünden, Mohring Fördermittel organisieren könne. Der Weihnachtsmannspott war da erwartbar. Zudem wirkte es, als fiele man der eigenen CDU-Fraktion damit in den Rücken.
Ja, es war ein Abend des Freundeskreises des Museums, der zur „offenen Gesprächsrunde“einlud. Eben deshalb war dessen Sprecher, Hans-Werner Preuhsler, der falsche Mann für die Moderation.
Auch der Reporter blieb nicht unbescholten. Teils zu Recht. Nix gegen Kritik. Indes, dass die mit Respekt vor der Person vorgetragen wird, das darf man von einem Kulturbürger erwarten.