Stadtrodaer Straße gesperrt
Grund: Betongang für die neue Brücke
Beim mysteriösen Pfeifen am Magdelstieg gibt es zumindest eine heiße Spur. Mehrere Leser sind sich sicher: Die Geräuschquelle muss eine Heizungsanlage sein. Nur, in welchem Keller steht der Krachmacher? Das Südviertel ist groß.
Seit August 2013 gibt es im Bereich des unteren und mittleren Magdelstiegs eine unerklärliche und dauerhafte Geräuschbelästigung (unsere Zeitung berichtete). Anfangs trat der schrille Hochfrequenzton tags und nachts regelmäßig alle zwei bis drei Stunden auf, als kurze Abfolge an- und abschwellender Töne von jeweils einigen Sekunden Dauer. Neuerdings hält das Geräusch bis zu zehn Minuten durch, klingt allerdings leiser als früher. Das Pfeifen lässt sich mit dem durch asiatische Klangschalen erzeugten Ton vergleichen. Oder mit dem technischen Signal, das früher nach Sendeschluss im Fernsehen zu hören war. Die Frequenz liegt bei 850 Herz.
Heizungsbauer Tobias Drabandt aus Göschwitz hat eine sehr konkrete Vermutung. Er glaubt, dass das Geräusch vom Heizkessel „Rexola“der Firma Viessmann kommt, in den eine Anti-Pfeifdüse eingebaut werden müsse. „Dieses Problem gab es schon vermehrt und nach Einbau dieser Anti-Pfeifdüsen ist das Geräusch auch weg“, schrieb seine Frau Esther Drabandt unserer Zeitung. Die Schornsteinfeger in diesem Gebiet müssten eigentlich wissen, welche Heizkessel wo verbaut sind, sagt ihr Mann. Hier müsse nach dem genannten Heizkessel gesucht werden, um sich die entsprechende Anlage genauer anzuschauen. Bei der Stadtverwaltung sind unterdessen weitere Hinweise willkommen. Diese würde helfen, den Bereich einzugrenzen, in dem das Pfeifen erzeugt wird. „Bisher ist das ein sehr großer Bereich des Südviertels“, sagt Rathaussprecherin Roswitha Putz. In jedem Fall sollten die Bürger wissen, dass der Verwaltung klar sei, welche große Belästigung der Ton darstelle. Hoffnung sei, von den Schornsteinfegern vor Ort sachdienliche Hinweise zu erhalten. Eine erneute Messung durch einen Sachverständigen stehe noch aus. Darauf hoffen Bewohner, die sich an die Zeitung wandten. Ein weiterer Leser berichtete aus Halle. Dort war eine Klimaanlage auf einem Dach defekt. Es habe mehrere Wochen gebraucht, um die Ursache zu finden. Dann wurde sie gefunden – und es war endlich Ruhe im Viertel.
Allerdings war das Thema Klimaanlagen bereits 2015 untersucht worden. Schallmessungen gab es insbesondere im Umfeld des Kühlturms von Carl Zeiss neben dem Friedhof und an der Bushaltestelle. Ein Klimatechniker hat die Abdeckungen in Verdacht. Wenn sich dort Wasser in den Spalten absetze, dann könne ein Ton wie bei einer Trillerpfeife entstehen. Es fand sich aber nichts.
Das Geräusch könnte zudem einen weiter entfernten Entstehungsort haben. Vor Jahren hörten Anwohner am Saalbahnhof ein Geräusch, das ebenfalls nervte. Es kam von der Jenapharm-Lüftungsanlage. Und die lag stolze zwei Kilometer Luftlinie entfernt.
Am 3. und 4. Juni muss die Stadtrodaer Straße im Bereich der Brücke zwischen LobedaOst und Lobeda-West abermals komplett gesperrt werden. Der Grund ist nach Angaben der Stadtverwaltung ein so genannter Betongang für die neue Brücke. Die Umleitung erfolgt
Umgeleitet wird stadteinwärts über den Kreisverkehr Höhe Fair-Resort-Hotel und die Erlanger Allee durch Lobeda-Ost, in Richtung Autobahn über die Auffahrtsrampe Lobeda-West und geradeaus wieder auf die Stadtrodaer Straße. Auf Höhe der Kreuzung mit der KarlMarx-Allee muss der Verkehr mit einer Ampel geregelt werden. Die Vollsperrung wird in beiden Richtungen weiträumig ausgeschildert, sodass nach Angaben der Verwaltung die Umfahrung von der Autobahn oder aus der Stadt über Burgau und Göschwitz schon eine teilweise Entlastung des gesperrten Knotens bewirken sollte. Zu verkehrsreichen Tageszeiten wird es auf Grund der Vollsperrung vorübergehend zu Behinderungen kommen.
Der Bau der Brücke kostet 4,8 Millionen Euro und soll, wenn alles gut geht, im September 2019 vollendet sein. (bük)
Weiterhin im Verdacht eine große Klimaanlage