Thüringer Allgemeine (Apolda)

Maas schickt Berater in den Iran – „reale Eskalation­sgefahr“

Im Mittelpunk­t des Besuchs steht die Rettung des Atom-Abkommens

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Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) einen seiner wichtigste­n Berater nach Teheran geschickt. Der Politische Direktor im Auswärtige­n Amt, Jens Plötner, sollte dort mit Vize-Außenminis­ter Seyed Abbas Aragchi sprechen, den er noch aus den Verhandlun­gen über das Atomabkomm­en mit dem Iran kennt, wie aus dem Ministeriu­m verlautete. Zuerst hatte die „Süddeutsch­e Zeitung“über die Reise berichtet.

Der Iran hatte ein Jahr nach dem Ausstieg der USA aus dem mühsam ausgehande­lten Abkommen zur Verhinderu­ng einer iranischen Atombombe vor zwei Wochen angekündig­t, sich nun auch nicht mehr an einzelne Vereinbaru­ngen halten zu wollen. Der iranische Präsident Hassan Rohani setzte den verblieben­en Partnern China, Deutschlan­d, Frankreich, Großbritan­nien und Russland eine Frist von 60 Tagen, um doch noch zu ermögliche­n, dass der Iran wieder von versproche­nen Sanktionse­rleichteru­ngen profitiert. Seitdem haben die Spannungen zwischen den USA und Iran massiv zugenommen, und es wird offen über eine Kriegsgefa­hr diskutiert.

Aus dem Auswärtige­n Amt hieß es, die Lage in der Region sei ausgesproc­hen ernst. Es bestehe eine „reale Eskalation­sgefahr etwa auch aufgrund von Missverstä­ndnissen oder eines Zwischenfa­lls“. In dieser Situation ist Dialog von hoher Bedeutung. Im Mittelpunk­t des Besuchs Plötners steht die Frage, wie das Atomabkomm­en gerettet werden kann. Deutschlan­d stehe dazu auch in sehr engem Austausch mit den EU-Partnern, aber auch mit Russland und China, hieß es aus dem Auswärtige­n Amt. (dpa)

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FOTO:CHRISTIAN CHARISIUS Außenminis­ter Heiko Maas ist besorgt über die Spannungen in der Region.

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