Sturz, Moral und Platz zwei
Motocross-Pilot Henry Jacobi aus Bad Sulza zeigte beim sechsten Lauf der MX2-WM erneut seine Klasse und sein Kämpferherz
Runde sechs der MX2WM fand für die besten Motocross-Piloten der Welt im portugiesischen Agueda statt, unter ihnen der Bad Sulzaer Henry Jacobi. Der 1630 Meter lange Kurs „Crossdromo Internacional de Águeda“glänzte mit hervorragendem Wetter und sehr gut präparierter Strecke. In der freien Trainingssession ließ es der Fahrer des F&H Racing Teams ruhig angehen. Alle Konzentration galt der bestmöglichen Einstellung des Bikes. Er beendete die 25-minütige Session auf Rang acht. Auch im anschließenden Zeittraining konnte der Thüringer als Fünfter überzeugen. Das Qualifikations-Rennen war dann an Spannung kaum zu überbieten. Mit einem guten Start konnte sich Jecobi gegen seine Konkurrenz durchsetzen und die Führung des Feldes übernehmen. Einige Runden lang behauptete er sich an der Spitze, dann entbrannte ein packender Dreikampf zwischen Jacobi, Prado und Olsen – mit glücklichem Ausgang für den Dänen. Jacobi konnte sich gegen Prado durchsetzen und sah als Zweiter die Zielflagge. „Das war ein cooles Rennen, hat unglaublich Spaß gemacht. Wir waren, soweit ich gesehen habe, das einzige Team, das Schaufelreifen benutzt hat und das hat wirklich gut funktioniert“, freute sich der Bad Sulzaer.
Auch der erste Wertungslauf startete für ihn gut, er kam wieder blitzschnell aus dem Gatter und schob sich auf den dritten Rang. Schnell konnte der Förderfahrer des ADAC HessenThüringen die zweite Position erringen und hielt diese bis zur vorletzten Runde. „Ich bin dann in einen Pulk von zu überrundenden Fahrern geraten, die selber alle im Infight waren. Das hat mich viel Zeit gekostet und ich konnte einmal einen Triple nicht springen. Das gab Olsen die Chance, an mich heranzukommen und mich zu überholen“, so Jacobi. Er wollte seine verlorene Position zurückerobern und setze sofort zum Überholmanöver an. Seite an Seite sprangen die Piloten in den Wellenbereich ein, Jacobi jedoch erwischte in einer Rille einen Stein und stieg sehr unsanft von seinem Bike ab. Rang sieben stand am Schluss für den Thüringer auf der Ergebnisliste. Wie heftig der Sturz war, konnte man ihm ansehen: Ein blaues Auge, eine blaue Stirn und blutige Wunden an Armen und Beinen zeichneten den 22-Jährigen. Er wollte dennoch unbedingt zum zweiten Lauf antreten – und dieser Wille sollte sich lohnen. Der Kawasaki-Pilot schaffte es erneut, sich mit einem guten Start auf Rang drei zu schieben. Diesen Platz hielt er, bis er im letzten Drittel des Rennens einen weiteren Konkurrenten hinter sich lassen konnte. Mit Platz zwei erfuhr sich Henry eine erneute Spitzenposition.
„Das war wichtig für unser Team. Leider hat es nicht ganz für ein Podium in der Tageswertung gereicht, aber ich konnte wieder wichtige Punkte holen und liege in der WM-Gesamtwertung mit einem guten Vorsprung auf Rang drei“, freute sich Jacobi.
Viel Zeit zum Wunden lecken bleibt nicht: An diesem Wochenende geht es in Frankreich mit der siebten Runde weiter.
Im ersten Lauf bis kurz vor Schluss auf Rang zwei
Nach heftigem Sturz dennoch erneut gestartet