USA: Letztes Sklavenschiff entdeckt
„Clotilda“sank 1860 in Alabama
Das Wrack des letzten bekannten Sklavenschiffs der USA ist nach Angaben von Forschern in Alabama gefunden worden. Taucher hätten die Überreste des vor 159 Jahren gesunkenen Schoners „Clotilda“nach langer Suche im Fluss Mobile entdeckt und nun identifizieren können, teilte die Denkmalschutzbehörde des USBundesstaates am Mittwoch (Ortszeit) mit.
An Bord des Segelschiffes hatten Plantagenbesitzer 1860 illegal 110 Frauen, Männer und Kinder aus Westafrika als Sklaven nach Mobile (Alabama) gebracht. Dort mussten sie etwa auf Baumwollfeldern arbeiten, wie die an der Suche beteiligte Smithsonian Institution mitteilte. Das 2018 geortete Wrack habe anhand von Baumaterialien identifiziert werden können.
Seit 1808 war es verboten, Sklaven ins Land zu bringen. Um das Verbrechen zu vertuschen, habe Kapitän William Foster die „Clotilda“im Fluss in Brand stecken und versenken lassen. Der Fund habe großen historischen Wert, denn er beweise, dass der Sklavenhandel trotz des Verbotes weiterging, erklärten die Forscher. (dpa)