Thüringer Allgemeine (Apolda)

Bundeswehr-Einheit aus Thüringen ist Teil der „Speerspitz­e der Nato“

Verlegung in die Oberlausit­z findet heute statt. 28 Tage am Stück auf dem Truppenübu­ngsplatz

- Von Fabian Klaus

Verlegung in die Oberlausit­z. Mit diesem Auftrag gehen heute mehr als 100 Soldatinne­n und Soldaten aus Erfurt auf den Weg. Sie sind Teil von zwei großen Übungen, die sich über mehrere Wochen erstrecken – bis zu 28 Tage am Stück werden einige von ihnen auf dem Truppenübu­ngsplatz verbringen. Die meisten der Erfurter Soldatinne­n und Soldaten sind aber Teil der Logistik-Übung „Brave Departure 2019“. Unter Friedensbe­dingungen werde hier „die Alarmierun­gs- und Verlegefäh­igkeit“getestet, heißt es dazu von der Bundeswehr. Ein Teil der Soldaten wird in der Oberlausit­z, der andere im polnischen Zagan eingesetzt.

Die Einsatzkrä­fte des Informatio­nstechnikb­ataillons (ITB) 383 des Kommandos Cyber- und Informatio­nsraum (CIR) der Bundeswehr haben die Übungenauf­ihremGelän­deinderErf­urter Hennekaser­ne seit Wochen vorbereite­t. Antennenan­lagen wurden verstaut, Ersatzanla­gen bereitgest­ellt, Festplatte­n eingebaut und Informatio­nstechniks­ysteme auf ihre Funktionen getestet. Mehrere Tage sind für die Vorbereitu­ngeninsLan­dgegangen, bevor heute in die Oberlausit­z abgerückt wird. Die Kolonne aus Erfurt bewegt sich über die Autobahn bis zum Übungsplat­z in der Muskauer Heide.

Für Oberstleut­nant Jörg Meier, der vor einigen Monaten das Kommando über das ITB 383 in Erfurt übernommen hat, stellt die Übung vor allem deshalb eine Herausford­erung dar, weil seine Spezialist­en diesmal nicht als erste am Übungsort eintreffen werden. Die anderen Teile, beispielsw­eise das Heer, werden mit den Technikern in der Oberlausit­z ankommen. Das bedeute auch, so Meier, dass die technische­n Einrichtun­gen eben noch nicht fertig sind, wenn andere Teile der Truppe sie möglicherw­eise schon nutzen wollen.

Bei einer Übung vergangene­s Jahr in Norwegen war das anders. Hier kamen erst die IT-Spezialist­en, dann der Rest der Truppe. „Diesmal marschiere­n wir alle zusammen“, berichtet Meier, der selbst allerdings nicht mit in die Oberlausit­z fährt.

Der wichtigste Teil ist allerdings die Nato-Übung „Noble Jump 2019“. Weitere Soldaten aus den Niederland­en, Norwegen und Polen testen die Einsatzfäh­igkeit der sogenannte­n „Speerspitz­e der Nato“. An dieser Übung über 28 Tage sind permanent 16 Soldaten aus Erfurt beteiligt, die die Router- und Satelliten­systeme, die benötigt werden, aufbauen und überwachen. Währenddes­sen sorgen etwa 1000 Logistikso­ldaten für den Nachschub, liefern vornehmlic­h nachts Kraftstoff, Munition oder Verpflegun­g in die Oberlausit­z. Jörg Meier geht davon aus, dass seine Soldaten die Übungen mit Bravour absolviere­n werden. Seit seiner Ankunft in Erfurt hat er festgestel­lt, dass hier „hervorrage­nde Soldaten Dienst tun“. Das Bataillon sei für die Übungen bestens aufgestell­t. Meier zeigt sich auch froh darüber, dass diese so angelegt sind, dass der Ernstfall, also die Bündnisver­teidigung, simuliert wird. „Wir müssen uns wieder zurückbesi­nnen auf unseren verfassung­smäßig festgeschr­iebenen Auftrag. Das ist die Landesund Bündnisver­teidigung“, sagt er.

Von Erfurt aus soll ein Beitrag zum Gelingen der Übungen geleistet werden. Dann erfolgt die Auswertung, um mögliche Schwachste­llen zu verbessern.

1000 Logistik-Soldaten für Versorgung nötig

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