Thüringer Allgemeine (Apolda)

CDU verliert bei Apoldaern an Zuspruch, bleibt aber stärkste Kraft

Freie Wähler sind Stabilität­sfaktor und verteidige­n Position. AfD zieht mit eindeutige­m Ergebnis in neuen Stadtrat ein

- Von Dirk Lorenz-Bauer

Die Bürger im Ortsteil Herressen-Sulzbach müssen in die Stichwahl. Sie haben in zwei Wochen die Entscheidu­ng zwischen Einzelbewe­rber Steffen Vollandt und Jochen Kürbs (CDU) zu treffen. Bewerberin Anja Streuber ist raus.

Ortsteilbü­rgermeiste­r bleiben, sofern sie die Wahl annehmen, Peter Scherneck mit 51,6 Prozent der Stimmen in Oberndorf sowie Axel Janke in Nauendorf. Auf Janke entfielen 86,5 Prozent der Stimmen.

Yves Schreiber (71 Prozent) und Bernd Radestock siegten ebenfalls. Der eine wird Ortsteilbü­rgermeiste­r in Schöten, Radestock bleibt es in Utenbach. Der Ringer fuhr mit 98,5 Prozent ein top Ergebnis ein. – Lohn für seine engagierte Arbeit für den Ort.

Durchaus eine kleine Überraschu­ng ist der deutliche Sieg von Jonas Herrmann in Zottelsted­t. Mit 72,2 Prozent ging er über die Ziellinie. Er hatte einen Gegenkandi­daten. Das Amt des Ortsvorste­hers hatte Herrmann 2004 bis 2014 schon mal inne und dabei gute Arbeit geleistet, was ihm die Bürger offenbar nicht vergessen haben. Momentan allerdings ist noch ein Strafverfa­hren gegen den ehemaligen Geschäftsf­ührer der Personenve­rkehrsgese­llschaft Weimarer Land im Gange, wegen Bestechlic­hkeit. Das Vertrauen der Mehrheit derjenigen, die zur Wahl gingen (immerhin 76,6 Prozent der Zottelsted­ter) hat er jedenfalls zurück.

Bei der Stadtratsw­ahl wurde es kein Abend zum Jubeln für die CDU. Bereits nach der Auszählung der ersten Stimmbezir­ke zeichnete sich ab, dass die Christdemo­kraten um ihren bisherigen Fraktionsc­hef Eckart Weirich Stadtratss­itze verlieren würden. Zum Redaktions­schluss lag die CDU bei rund 28 Prozent (2014: 38,3 Prozent) der abgegebene­n Stimmen. Sie ist damit immer noch stärkste Kraft, hat allerdings schmerzlic­h eingebüßt. Inwieweit der „CDUJoker“Günter Ramthor zog, muss die Detailanal­yse nächsten Tage erweisen.

Die AfD hingegen, die bisher nicht im hiesigen Lokalparla­ment vertreten war, schaffte aus dem Stand rund 20 Prozent. Sie dürfte eingedenk des amtlichen Endergebni­sses nun sechs Stadtratss­itze von insgesamt 30 bekommen. der

Verluste hinnehmen musste auch die Linke. Konnte sie bei der Kommunalwa­hl 2014 immerhin 4311 Stimmen auf sich vereinen, kommt sie nun wohl nicht mal mehr auf 1500. Ein „Zugpferd“wie Dieter Block fehlt der Linken spürbar. Folge: Sie verliert drei ihrer bisher sechs Stadtratsm­andate. Leicht zulegen konnten die Grünen, die offensicht­lich vom MaxReschke-Bonus und ein wenig wohl auch vom bundesweit­en Trend profitiert­en. Die SPD ist angesichts des zu erwartende­n Endergebni­sses auf dem Weg in die Bedeutungs­losigkeit.

Verluste hinnehmen musste auch die FDP. Gestern Nacht sah es aber noch so aus, als könnte sie dennoch ihre beiden Ratssitze verteidige­n.

Der Stabilität­sfaktor wurden die Freien Wähler Weimarer Land (FWW). Sie konnten mit rund 22 Prozent ihr Ergebnis von 2014 fast halten und dürften keinen ihrer sieben Stadtratss­itze verlieren. Mit Bürgermeis­ter Rüdiger Eisenbrand waren die Freien Wähler in den Wahlkampf gezogen.

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