Thüringer Allgemeine (Apolda)

Keine Chance für Fußballfes­te

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Es war nett, dieses Pokalfinal­e. Das Wetter stimmte, die Stimmung in den beiden einigermaß­en gut gefüllten Fankurven auch. Glückliche­rweise kamen knapp 3000 Besucher zum Höhepunkt des Thüringer Fußballjah­res und verloren sich so nicht völlig im weiten Rund des Erfurter Steigerwal­dstadions. Danke, Preußen-Fans! Danke, WackerAnhä­nger für euren Auftritt!

Doch was wäre erst im Stadion der Freundscha­ft in Bad Langensalz­a los gewesen, wenn in Thüringen unterklass­ige Vereine auch im Pokalfinal­e Heimrecht hätten? So wie in Sachsen-Anhalt und Sachsen. Es wäre ein richtiges Fußballfes­t gewesen. Und der Favorit hätte es viel schwerer gehabt, wie Wacker-Trainer Scholz befand.

Doch auch wenn der Vertrag mit dem Steigerwal­dstadion jetzt ausläuft, wird wohl auch das nächste Endspiel wieder in der Arena stattfinde­n. Aus organisato­rischen Gründen – und weil in den sieben Jahren zuvor immer Erfurt und Jena im Endspiel standen – neigt Thüringens Verband dazu, die Pokalfinal­s weiter in Erfurt oder Jena auszutrage­n. Echte Fußballfes­te können bei den „falschen“Finalisten dann schnell mal ausfallen. Immerhin will man sich bei den mitteldeut­schen Nachbarn erkundigen, wie sie den finalen Heimvortei­l für die unterklass­igen Teams organisier­en. Klar, ein Endspiel in vergittert­er Arena ist die leichtere Übung für den Verband. Das ist sie eben – die schöne, neue Fußballwel­t.

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