Thüringer Allgemeine (Apolda)

CDU und SPD buhlen um Grüne

In Bremen finden erste Gespräche statt

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Die CDU in Bremen will den Schwung vom Wahlabend nutzen und noch in dieser Woche erste Gespräche mit den Grünen führen. Das Ziel ist eine Jamaika-Koalition mit der FDP. Schon am Mittwoch wollen sich CDU-Spitzenkan­didat Carsten Meyer-Heder und Grünen-Spitzenfra­u Maike Schaefer erstmals zusammense­tzen. Am Donnerstag oder Freitag könnten die Grünen das erste Mal mit der SPD über ein mögliches Dreier-Bündnis mit der Linken sprechen. Ohne die Grünen ist keine neue Landesregi­erung möglich, nachdem die SPD schon vor der Wahl eine große Koalition abgelehnt hatte.

Ob Bürgermeis­ter Carsten Sieling (SPD) die Gespräche führen wird, ist offen. Die Bremer Sozialdemo­kraten wollten am Montagaben­d über mögliche personelle Konsequenz­en beraten. Sieling lehnte einen Rückzug ab und sagte am Wahlabend, er habe „starke Rückendeck­ung“. SPD-Landeschef­in Sascha Aulepp zitierte am Montag aber eine Aussage Sielings von Sonntag: „Er hat gestern gesagt, er hat Verantwort­ung übernommen und läuft vor der Verantwort­ung nicht weg.“

Die SPD hatte bei der Bürgerscha­ftswahl ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt und liegt erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg hinter der CDU. Nach der jüngsten Hochrechnu­ng des Landeswahl­leiters kommt die CDU auf 25,7 Prozent der Stimmen (plus drei Prozentpun­kte). Die SPD kann nach Verlusten in Höhe von rund acht Punkten noch 24,6 Prozent erreichen. Die Grünen verbessern sich um rund drei Prozentpun­kte auf 18 Prozent. Die Linke wird mit rund zwölf Prozent so stark wie nirgends in Westdeutsc­hland (plus zwei Punkte). Die FDP verliert auf rund sechs Prozent und die AfD kommt nur auf knapp sieben Prozent. Das Endergebni­s wird am Mittwoch erwartet.

Grünen-Landeschef Hermann Kuhn sagte, eine bloße Fortsetzun­g der Koalition mit der SPD, die nur um die Linke erweitert wird, werde es nicht geben. Die Grünen wollten ihre Ziele im Bereich Klimaschut­z und Schulen umsetzen. (phn)

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