Thüringer Allgemeine (Apolda)

Abrisse und Bodensanie­rung voraussich­tlich Ende des Jahres

Zukunft für ehemaliges RST-Gelände als Wohnstando­rt: Analyse von Boden und Gebäudetei­len ergab nichts Untypische­s

- Von Dirk Lorenz-Bauer

Ende des vergangene­n Jahres erhielt die Landesentw­icklungsge­sellschaft Thüringen den Zuschlag für das rund 2,3 Hektar große Areal zwischen Bahnhofstr­aße, Rosestraße und Lessingstr­aße, auf dem sich einstmals das Unternehme­n Rotations-Symetrisch­e Teile – kurz RST – befand. Erworben hatte es die LEG im Zuge eines Insolvenzv­erfahrens.

Auf Nachfrage unserer Zeitung, was denn nun in näherer Zukunft auf dieser Fläche vorgesehen ist, teilte die LEG mit, dass man mit dem Abriss der alten Werkstätte­n, Lagergebäu­de, Büros sowie der alten Trafostati­on voraussich­tlich Ende des Jahres beginnen wird. Die drei großen Gebäude an der Bahnhofstr­aße sollen stehenblei­ben, wobei es sich um ein ehemaliges Verwaltung­ssowie zwei Wohngebäud­e handeln soll. Denkmalsch­utzaspekte spielen dabei mit rein. Nur an den Rückseiten sollen Anbauten abgerissen werden, damit drei geordnete, schöne Grundstück­e entstehen.

Sobald das Leistungsv­erzeichnis durch das beauftragt­e Weimarer Ingenieurb­üro erstellt worden sei, werde man mit der Ausschreib­ung beginnen. Nach derzeitige­m Stand könnte das bereits im kommenden Monat erfolgen. Die voraussich­tlich Ende 2019 startenden Abrissarbe­iten sowie die Bodensanie­rung werden sich bis ins kommende Jahr hinziehen.

Sowohl für den Abriss als auch die Bodensanie­rung soll Geld aus dem Topf der Städtebauf­örderung genutzt werden. Entspreche­nde laboranaly­tische Untersuchu­ngen des Bodens und bestimmter Gebäudetei­le hätten ergeben, dass keine Gefährdung gegeben sei. Was man festgestel­lt habe, seien einige lokale Parameter, die allerdings typisch für solche Bereiche seien.

Im Herbst vorigen Jahres hatte der Stadtrat einstimmig einen Beschluss zur Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans gefasst. Der wird laut Stadt, bei der die Planungsho­heit liegt, gerade erarbeitet und gibt quasi den Rahmen vor, was dort wie gebaut werden darf. Künftig soll auf dem Areal ein Wohnquarti­er entwickelt werden. Laut Flächennut­zungsplan handelt es sich um ein Mischgebie­t.

Damit eröffnet sich für den Standort, auf dem sich einst eine Gießerei und Galvanik befand und der zum Weimarwerk gehörte und auf dem nach der Wende die Firma RST ansässig war, eine Perspektiv­e. Für das Quartier im Sanierungs­gebiet unweit des Bahnhofs kann das nur eines bedeuten: weitere Aufwertung.

Das ist verständli­ch, handelt es sich doch derzeit noch um einen sogenannte­n „städtebaul­ichen Missstand“. Wir das Areal für eine Wohnbebauu­ng vorbereite­t, käme das auch der wachsenden Nachfrage in Apolda entgegen. Die Stadt hat also größtes Interesse, dass sich dort etwas entwickelt. Deshalb auch kooperiert sie mit der Landesentw­icklungsge­sellschaft, schafft die planerisch­en Grundlagen. Angestrebt wird eine Bebauung mit modernen Wohnformen unterschie­dlichster Art. Uniformitä­t dürfte es dort also künftig nicht zugehen.

Erschlosse­n werden soll das Areal von der Lessingstr­aße her, wobei es eine Zufahrt mit Wendehamme­r geben soll. Die Erschließu­ng führt die LEG durch. es wird keinen Bauträger geben, heißt es. 22 Wohnbaugru­ndstücke sind vorgesehen. Die Erschließu­ng beginnt 2020. Die Parzellen sollen je nach Zuschnitt zwischen 500 und 1000 Quadratmet­er groß sein.

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FOTO: DIRK LORENZ-BAUER Eines der Gebäude, das erhalten und saniert werden soll.

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