Abrisse und Bodensanierung voraussichtlich Ende des Jahres
Zukunft für ehemaliges RST-Gelände als Wohnstandort: Analyse von Boden und Gebäudeteilen ergab nichts Untypisches
Ende des vergangenen Jahres erhielt die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen den Zuschlag für das rund 2,3 Hektar große Areal zwischen Bahnhofstraße, Rosestraße und Lessingstraße, auf dem sich einstmals das Unternehmen Rotations-Symetrische Teile – kurz RST – befand. Erworben hatte es die LEG im Zuge eines Insolvenzverfahrens.
Auf Nachfrage unserer Zeitung, was denn nun in näherer Zukunft auf dieser Fläche vorgesehen ist, teilte die LEG mit, dass man mit dem Abriss der alten Werkstätten, Lagergebäude, Büros sowie der alten Trafostation voraussichtlich Ende des Jahres beginnen wird. Die drei großen Gebäude an der Bahnhofstraße sollen stehenbleiben, wobei es sich um ein ehemaliges Verwaltungssowie zwei Wohngebäude handeln soll. Denkmalschutzaspekte spielen dabei mit rein. Nur an den Rückseiten sollen Anbauten abgerissen werden, damit drei geordnete, schöne Grundstücke entstehen.
Sobald das Leistungsverzeichnis durch das beauftragte Weimarer Ingenieurbüro erstellt worden sei, werde man mit der Ausschreibung beginnen. Nach derzeitigem Stand könnte das bereits im kommenden Monat erfolgen. Die voraussichtlich Ende 2019 startenden Abrissarbeiten sowie die Bodensanierung werden sich bis ins kommende Jahr hinziehen.
Sowohl für den Abriss als auch die Bodensanierung soll Geld aus dem Topf der Städtebauförderung genutzt werden. Entsprechende laboranalytische Untersuchungen des Bodens und bestimmter Gebäudeteile hätten ergeben, dass keine Gefährdung gegeben sei. Was man festgestellt habe, seien einige lokale Parameter, die allerdings typisch für solche Bereiche seien.
Im Herbst vorigen Jahres hatte der Stadtrat einstimmig einen Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans gefasst. Der wird laut Stadt, bei der die Planungshoheit liegt, gerade erarbeitet und gibt quasi den Rahmen vor, was dort wie gebaut werden darf. Künftig soll auf dem Areal ein Wohnquartier entwickelt werden. Laut Flächennutzungsplan handelt es sich um ein Mischgebiet.
Damit eröffnet sich für den Standort, auf dem sich einst eine Gießerei und Galvanik befand und der zum Weimarwerk gehörte und auf dem nach der Wende die Firma RST ansässig war, eine Perspektive. Für das Quartier im Sanierungsgebiet unweit des Bahnhofs kann das nur eines bedeuten: weitere Aufwertung.
Das ist verständlich, handelt es sich doch derzeit noch um einen sogenannten „städtebaulichen Missstand“. Wir das Areal für eine Wohnbebauung vorbereitet, käme das auch der wachsenden Nachfrage in Apolda entgegen. Die Stadt hat also größtes Interesse, dass sich dort etwas entwickelt. Deshalb auch kooperiert sie mit der Landesentwicklungsgesellschaft, schafft die planerischen Grundlagen. Angestrebt wird eine Bebauung mit modernen Wohnformen unterschiedlichster Art. Uniformität dürfte es dort also künftig nicht zugehen.
Erschlossen werden soll das Areal von der Lessingstraße her, wobei es eine Zufahrt mit Wendehammer geben soll. Die Erschließung führt die LEG durch. es wird keinen Bauträger geben, heißt es. 22 Wohnbaugrundstücke sind vorgesehen. Die Erschließung beginnt 2020. Die Parzellen sollen je nach Zuschnitt zwischen 500 und 1000 Quadratmeter groß sein.