Der Zoll kontrolliert vermehrt
Schwarzarbeit im Landkreis im Visier
Das Hauptzollamt Erfurt, das auch für den Landkreis Weimarer Land zuständig ist, kontrollierte im vergangenen Jahr 930 Bauunternehmen der Region auf illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und die Einhaltung von Mindestlöhnen. Das sind 12,2 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die IG BauenAgrar-Umwelt (IG BAU) mitteilt. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Grüne). Danach leiteten die Erfurter Zöllner 2018 in der Region 597 Ermittlungsverfahren wegen hinterzogener Steuern oder geprellter Sozialabgaben auf dem Bau ein – das sind 29,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Schaden belief sich auf rund 20,7 Millionen Euro.
„Die Zahlen zeigen: Die Baubranche bleibt ein Hotspot für Wirtschaftskriminelle. Je genauer der Zoll hinschaut, desto häufiger wird er fündig“, sagt Ralf Eckardt von der IG BAU Erfurt. „Illegale Beschäftigung ist kein Kavaliersdelikt und muss konsequent geahndet werden. Sie kostet nämlich reguläre Arbeitsplätze bei sauber arbeitenden Bauunternehmen im Weimarer Land und drum herum.“(red)