Thüringer Allgemeine (Apolda)

Kiel macht Flensburg Druck im Meister-Krimi

Das Fernduell um die deutsche Handball-Meistersch­aft spitzt sich zu. Schon heute könnte eine Vorentsche­idung fallen

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Aufgeben? Keine Option. Druck machen? Bis zur letzten Sekunde. Im HandballKr­imi um den Titel setzt der THW Kiel auf seine eigene Serie und hofft im Fernduell mit der SG Flensburg-Handewitt auf einen Patzer des Nordrivale­n kurz vor Schluss.

„Wahnsinnig spannend“, sagte Bundestrai­ner Christian Prokop über den Showdown: „Für alle Fans eine hervorrage­nde Ausgangspo­sition.“Noch sei nichts entschiede­n. „Normalerwe­ise können wir nicht mehr mit der Meistersch­aft rechnen, dafür spielt Flensburg zu stabil“, sagte Kiels Trainer Alfred Gislason, bevor sich der Kampf um die deutsche Meistersch­aft heute zuspitzt: „Was wir aber tun können–unsereeige­nenSpiele gewinnen und bis zuletzt Druck ausüben.“Spiele gewinnen und Druck ausüben, das macht der Rekordmeis­ter aus Kiel Woche für Woche. Seit Mitte September kassierten die Zebras von Gislason nur eine Pleite in der Liga – und dennoch sind sie in der Meistersch­aft nur der Jäger.

Von der Tabellensp­itze grüßt seit Monaten Flensburg, entspreche­nd selbstbewu­sst präsentier­t sich der Titelverte­idiger vor den noch ausstehend­en und alles entscheide­nden 120 Minuten der Saison. Zwei Punkte liegt Kiel nur hinter Flensburg und hat das deutlich bessere Torverhält­nis. Das enge Meisterren­nen sei „Wahnsinn“, sagte Bundestrai­ner Prokop: „Auf der anderen Seite kann man auch darüber streiten, wie stark unsere Liga ist. Wenn man nur zwei Spiele auswärts verliert, kann man entweder über eine richtig starke Spitze sprechen, die es schafft, so dominant durchzugeh­en. Oder darüber, dass die anderen Mannschaft­en die Favoriten zu wenig geärgert haben.

„So ein kleiner Funke Hoffnung ist im Kopf noch drin“, sagte Kiels Rune Dahmke, Europameis­ter von 2016. Am heutigen Mittwoch müssen Gislason und Co. nun beim Zehnten TBV Lemgo Lippe ran, Flensburg hat parallel mit dem Europapoka­lanwärter Füchse Berlin die deutlich kniffliger­e Aufgabe.

Am 9. Juni gastiert Flensburg dann beim Bergischen HC, Kiel spielt zu Hause gegen die TSV Hannover-Burgdorf. (sid)

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FOTO: FRANK MOLTER/DPA Kiels Trainer Alfred Gislason hofft auf einen Ausrutsche­r von Konkurrent Flensburg im Meisterren­nen.

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