Thüringer Allgemeine (Apolda)

Jubelschre­i in der Regenschla­cht

Radsportle­rin Beate Zanner landet zum Auftakt der Ladies Tour in Gera auf Platz drei und erobert das Bergtrikot

- Von Axel Lukacsek

Der Regen trommelte unaufhörli­ch auf das Pflaster am Geraer Markt, aber Beate Zanner ließ sich die gute Laune auch durch die dunklen Wolken nicht verderben. „Ich bin glücklich. Dritter Platz, das Bergtrikot habe ich auch. Das ist doch ein super Auftakt“, sagte die Radsportle­rin vom Team Maxx-Solar-Lindig, die mit ihrem Podiumsran­g gleich auf der ersten Etappe der Lotto Thüringen Ladies Tour mit Start und Ziel in Gera ein Zeichen setzte.

Die 36-Jährige musste fünf Jahre auf den Sprung auf das Treppchen bei der Heimrundfa­hrt warten, nachdem sie 2014 die Etappe in Schmölln gewinnen konnte. In einem packenden Sprint behauptete sich Barbara Guarischi um wenige Zentimeter vor Katrin Hammes aus Köln vom deutschen Team WNT Pro Cycling und der glückliche­n Thüringeri­n. Die italienisc­he Tagessiege­rin geht heute auf dem zweiten Abschnitt rund um Schleiz mit dem Gelben Trikot der Gesamtführ­enden ins Rennen. Das Heimspiel nutzten zwei Thüringer Fahrerinne­n, um gleich auf dem ersten Abschnitt auf sich aufmerksam zu machen. Gerade einmal drei der insgesamt 541 Kilometer langen Tour waren gefahren, als es die erste Attacke gab. In der elfköpfige­n Spitzengru­ppe fuhr die Geraer Lokalmatad­orin Zanner als Bundesliga-Gewinnerin des Jahres 2018 genauso mit wie im deutschen Nationaltr­ikot die erst 18 Jahre alte Friederike Stern vom RV Elxleben. Als der Vorsprung zwischenze­itlich auf mehr als fünf Minuten angewachse­n war, gewann Zanner sechs Kilometer vor Bad Köstritz die erste Bergwertun­g dieser Rundfahrt.

Mehr als die Hälfte des Rennens waren gefahren, und der Vorsprung wurde immer größer. Es schien so, also könnte die Ausreißerg­ruppe gemeinsam tatsächlic­h das Ziel erreichen. Weil Zanner später bei der zweiten Bergwertun­g den zweiten Platz belegte, geht sie heute in Schleiz im Trikot der besten Bergfahrer­in auf die 113 Kilometer lange Etappe mit 1759 Höhenmeter­n und drei Bergprüfun­gen. An den schweren zweiten Tourtag dachte die Thüringeri­n aber in diesem Augenblick noch lange nicht. Denn je länger das Rennen dauerte, umso größer wurde die Chance der Spitzengru­ppe, das Ziel in Gera zu erreichen. Und genauso kam es. Als auf den letzten Kilometern heftiger Regen einsetzte, wurde zwar das Rennen so richtig schwer, und ganz vorn zerteilte sich schließlic­h die Gruppe der besten Fahrerinne­n. So fiel schließlic­h auch Nachwuchsh­offnung Stern wieder zurück. Aber das Verfolgerf­eld konnte den Rückstand nicht mehr aufholen – und Zanner nutzte die Gunst der Stunde und wurde Dritte.

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FOTO: SASCHA FROMM Siegerin Barbara Guarischi (rechts) jubelt, aber auch Beate Zanner ist als Dritte glücklich.

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