Ermittlungen gegen Porsche-Chef Blume?
Staatsanwaltschaft nimmt offenbar auch den Vorstandsvorsitzenden wegen des Verdachts der Untreue ins Visier
Bei den jüngsten Ermittlungen bei Porsche richten die Staatsanwälte ihr Augenmerk offenbar auch auf Vorstandschef Oliver Blume. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittle gegen den Vorstandsvorsitzenden des Sportwagenherstellers wegen des Verdachts der Untreue, berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“.
Blume und weiteren Vorstandsmitgliedern werde vorgeworfen, sich durch überhöhte Zahlungen an ein früheres Betriebsratsmitglied der Untreue zulasten von Porsche schuldig gemacht zu haben.
Neben Blume werden nach Informationen des „Handelsblatts“auch Finanzvorstand Lutz Meschke und Personalvorstand Andreas Haffner beschuldigt. Die Büros der drei Manager seien ebenfalls durchsucht worden. Haffner trägt als Personalvorstand die Verantwortung für die Entlohnung der Mitarbeiter. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart wollte die Vermutung nicht kommentieren. Porsche erklärte, vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen äußere man sich nicht.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hatte am Tag zuvor mit 186 Beamten Büros von Porsche sowie mehrere Privatwohnungen durchsucht. Zu den Lokalitäten, die unter die Lupe genommen wurden, soll laut „Stuttgarter Nachrichten“auch das Büro von Porsche-Chef Blume gehört haben. Die Staatsanwaltschaft hatte bislang nur erklärt, dass der Verdacht bestehe, dass einem ehemaligen Betriebsratsmitglied unverhältnismäßig hohe und damit nicht gerechtfertigte Vergütungen gezahlt worden seien.
Die sechs dazu Beschuldigten, zum Teil Führungskräfte, könnten sich der Untreue zulasten des Unternehmens strafbar gemacht haben. Der betroffene Ex-Betriebsrat zähle dagegen nicht zu den Beschuldigten. Namen nannte die Staatsanwaltschaft nicht. (dpa)