Tod einer Journalistin
Der neue Krimi von Joël Dicker vereint Spannung und Geheimnis zu einem langen Lesevergnügen
Es ist ein schöner Sommerabend des Jahres 1994, als im feinen US-Badeort Orphea ein Mord im Haus des Bürgermeisters passiert. Und keiner bekommt etwas mit. Denn das Verbrechen inmitten der Ostküstenidylle fällt mit dem ersten Theaterfestival in der Geschichte der Kleinstadt zusammen. Mitten auf dem Bürgersteig wird eine Joggerin mit Kopfschuss gefunden. Hinter einer eingetretenen Haustür liegen die Leichen des Bürgermeisters, seiner Frau und seines kleinen Sohnes – allesamt erschossen. Vom Täter keine Spur. Für die jungen Polizisten Derek Scott und Jesse Rosenberg ist es ihr erster großer Fall. Ein Verbrechen, das ihrer beider Leben verändern wird. 20 Jahre später wird sie noch einmal einholen, was damals geschah.
„Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ist der vierte Roman des Schweizer Autors Joël Dicker. Der 1985 in Genf geborene Senkrechtstarter der Literatur-Szene hat mit dem Krimi „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“und dem Familienepos „Die Geschichte der Baltimores“bereits Bestseller gelandet, die sich mehr als sechs Millionen Mal verkauften.
Dicker hat inzwischen eine feste Handschrift entwickelt. Das großzügige Haus in den Hamptons ist als Schauplatz nicht wegzudenken, ein Schriftsteller mit Schreibkrise muss vorkommen, ebenso zwielichtige Polizisten. Alles ist verpackt in eine Handlung, die in immer neuen Zeitsprüngen um ein blutiges Haupt-Ereignis kreist. Ein Heer von Nebenfiguren liefert die nötige Verwirrung, um die Spannung am Laufen zu halten – und ein düsteres Geheimnis nach dem anderen aufzubauen und zu lüften. Zum engeren Kreis der Handelnden gehören nicht weniger als 30 Leute.
Geschickt verwebt Joël Dicker den Vermisstenfall Stephanie Mailer im Jahr 2014 mit dem Vierfachmord von 1994, der offenbar doch ganz andere Motive hatte als angenommen und von der Polizei verkündet. Was wollte die Lokaljournalistin Stephanie aufdecken? Warum suchte sie Hilfe bei der Polizei? Was meinte sie mit dem Satz vor ihrem Verschwinden: „Die Lösung lag genau vor Ihren Augen, Captain Rosenberg. Sie haben sie einfach nicht gesehen.“