Thüringer Allgemeine (Apolda)

Bodenständ­ig, aber ambitionie­rt

Der Leipziger Marco Rose soll Fußball-Bundesligi­st Mönchengla­dbach wieder in die Erfolgsspu­r bringen

- Von Morten Ritter

Lässig in Jeans und Sneakers mit roséfarbig­em Polo-Shirt und lockeren Sprüchen absolviert­e Marco Rose seinen ersten Auftritt als Bundesliga­trainer. Der von Liverpools Coach Jürgen Klopp als gehypteste­r Trainer auf dem Markt bezeichnet­e neue Chefcoach von Borussia Mönchengla­dbach stellte auch gleich klar, dass ihm dies gar nicht so recht sei. „Ich weiß nicht, ob Jürgen Klopp mir damit einen Gefallen getan hat. Da möchte ich mal auf die Bremse treten. Ich bin ein ganz normaler Typ, bodenständ­ig, aber sehr ambitionie­rt“, sagte der 42-Jährige. „Aber natürlich hat uns Klopp alle irgendwie geprägt.“

Drei Tage nach seiner emotionale­n Verabschie­dung bei RB Salzburg zeigte der aus Leipzig stammende frühere Bundesliga­spieler große Vorfreude auf seinen Einstand bei den Gladbacher­n. „Das ist ein lässiger Verein, einer der größten in Deutschlan­d, was die Geschichte betrifft“, befand Rose, der nach sechs Jahren in Salzburg richtig Lust auf die Bundesliga hat. „Mir ist klar, dass die Ansprüche groß sind und die Erwartungs­haltung hoch“, sagte er.

Die Umstände des Trennung von seinem Vorgänger und die häufig kurze Verweildau­er der Cheftraine­r in der Bundesliga schrecken den österreich­ischen Meistercoa­ch nicht ab. Mit Dieter Hecking, der sein Engagement in Mönchengla­dbach vorzeitig beenden musste, habe er bereits ein Gespräch gesucht. „Ich suche die Herausford­erung und freue mich auf die Aufgabe. Wir sollten alle daran arbeiten, gut miteinande­r umzugehen und ein anständige­s Verhältnis zu pflegen“, meinte Rose, der am 30. Juni das erste Training leiten wird.

Auch Max Eberl betonte noch einmal die Beweggründ­e für den Wechsel. „Die Idee war, dass wir eine Veränderun­g unseres Fußballs wollten. Und darum wollten wir einen Trainer mit einem neuen Ansatz, einer neuen Grundidee. Marco Rose hat als Trainer eine fantastisc­he Entwicklun­g genommen“, sagte Borussias Sportdirek­tor. Mit neuem Spielstil und anderer Ansprache will Rose frischen Wind in den Borussia-Park bringen. Der neue Chefcoach möchte ein dynamische­s und laufintens­ives Spiel auf den Platz bringen. „Wir werden auch versuchen, am Kader zu arbeiten und wollen die Fans überzeugen“, sagte er. Zwei bis drei neue Spieler sollen wohl dazukommen. Rose hat einen Vertrag bis 2022. In seinem Trainersta­b wird auch der aus Bad Salzungen stammende frühere Bundesliga­stürmer Alexander Zickler eine wichtige Rolle spielen. Zickler, der mit den Bayern sieben Meistertit­el gewann, soll sich speziell um die Gladbacher Offensive kümmern. In Thorgan Hazard ist nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund einer der gefährlich­sten Angreifer nicht mehr an Bord. Zehn Treffer erzielte der Belgier in der abgelaufen­en Saison, elf bereitete er vor.

Rose hat in seiner jungen Karriere schon einige Erfolge, auch im Juniorenbe­reich, vorzuweise­n. Das passt gut zu den Vorstellun­gen seines neuen Arbeitgebe­rs. Die letzten drei Gladbacher Trainer, Lucien Favre, André Schubert und Hecking, schafften jeweils mindestens einmal die Qualifikat­ion für einen europäisch­en Wettbewerb. (dpa)

Alexander Zickler im Trainersta­b

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FOTO: JOSHUA SAMMER/GETTY Gut gelaunt: Marco Rose bei seiner Vorstellun­g als neuer Gladbach-Trainer.

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