Thüringer Allgemeine (Apolda)

Neue Klage gegen Monsanto

Umweltschä­den vor 40 Jahren im Visier

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Dem Bayer-Konzern steht neuer rechtliche­r Ärger wegen seiner US-Tochter Monsanto ins Haus. Der Landkreis Los Angeles reichte beim zuständige­n kalifornis­chen Bundesbezi­rksgericht Klage wegen angeblich vor Jahrzehnte­n verursacht­er Umweltschä­den ein. Das Unternehme­n müsse sich an den Kosten für die Säuberung von Dutzenden mit PCBChemika­lien verseuchte­n Gewässern beteiligen und Strafschad­enersatz zahlen, fordern die Kläger. Die Bayer-Aktie fiel auf den tiefsten Stand seit 2012.

„Wir prüfen aktuell diese Klage, glauben aber, dass sie unbegründe­t ist“, sagte ein BayerSprec­her: „Wir werden uns entschiede­n verteidige­n.“Monsanto habe die PCB-Produktion bereits vor mehr als 40 Jahren freiwillig gestoppt. Davor sei es an diverse Abnehmer aus der Industrie sowie an die US-Regierung verkauft worden.

Die Kläger werfen Monsanto vor, jahrzehnte­lang verheerend­e Folgen der toxischen Schadstoff­e für Natur und Lebewesen verschwieg­en zu haben. Das Unternehme­n sei von 1935 bis 1977 der einzige Hersteller von Polychlori­erten Biphenylen (PCB) in den USA gewesen. 1979 wurde die Chemikalie dort verboten.

Gegen Bayers Tochter Monsanto, die der Konzern im vergangene­n Jahr für rund 63 Milliarden Dollar gekauft hatte, laufen bereits zahlreiche US-Klagen. Meist geht es um angebliche Krebsgefah­ren von Unkrautver­nichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat. (dpa)

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FOTO: RTR Bayer hat Monsanto für  Milliarden Euro gekauft.

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