Was ist für Sie Zuhause, Dirk Kirchner?
Ich stamme aus einer traditions- reichen Schaustellerfamilie, die bereits seit 1886 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter egs ist.
Ich gehöre zur siebten Generation und auch die Zukunft ist schon gesichert: Mein Sohn ist bereits mit seinem eigenen Fahr- geschäft dabei. Schon in meiner K ndheit war ich das ganze Jahr unter egs. Da wir immer die gleichen Jahrmärkte und Volksfeste ansteuerten, ging ich unterwegs immer in die gleichen Schulen in den Orten, an denen wir gastierten. Ich schloss Freundschaften, und meine Mitschüler freuten sich darauf, dass ich im nächsten Jahr wiederkommen w rde. Wir K nder hatten bei meinen Eltern ein Ex- traabteil am Geschäftswagen, das war unser eigenes Reich. Das Reisen hat mir schon damals Spaß gemacht, ich erlebte das nie als Einschränkung, sondern konnte mir mein Leben nie anders vorstellen. Bis heute ver- bringe ich nur die Wintermonate in unserem Haus in Erfurt. Dass ich 1986 von Leipzig nach Erfurt zog, ist meiner Frau zu verdanken, die aus Thüringen stammt. Für meine Frau und mich ist unser Wohnwagen genauso ein Zuhause wie unser Haus. Wir haben unter egs alles, was wir brauchen: Einen kompletten Haushalt, den wir wohnlich eingerichtet haben. An den Wänden hängen histori- sche Familienbilder, die uns viel bedeuten. Manchmal kommen der Junge und unsere Schwiegertochter aus ihrem großen Campingwagen zu uns herüber. Wir sitzen gern mit der Familie zusammen, machen Pläne, besprechen Dinge – und größere Entscheidungen fällen wir sowieso immer gemeinsam. Es ist ganz einfach so: Wenn im Frühling die ersten Sonnenstrahlen rauskommen, dann möchte ich los, in mein Zuhause im Wohnwagen. Ende November, wenn die Saison zu Ende geht, zieht es mich dann den Winter über in unser festes Zuhause in Erfurt. Ich möchte beides nicht missen.
„Wir haben