Oldtimer-Schlosstreffen auf hohem Niveau
Orga-Team zieht positive Fazit. Lob für Fahrleiter Schau und seine Mitarbeiter vom Kommunalservice zu ihrer Feuertaufe
Schnell schienen am Wochenende die Querelen aus dem vergangenen Jahr um das fast schon totgesagte OldtimerSchlosstreffen vergessen zu sein. Denn angesichts von 260 Teilnehmerfahrzeugen erreichte die Veranstaltung auch in ihrer 26. Auflage einen großartigen Zuspruch. Der Ruf des Schlosstreffens ging dabei wieder einmal weit über die Grenzen des Landkreises hinaus und reichte sogar bis in die Schweiz, woher ein Eidgenosse nach Apolda angereist war.
Glänzender Chrom, satte Motorengeräusche und die Liebe zu der alten Technik brachte am Wochenende zahllose OldieFans ins Schwärmen. Einer von ihnen war Moderator Detlef Krehl, der als wandelndes Lexikon der Automobil-Geschichte am Samstagvormittag mit viel Hintergrundwissen für die Zuschauer die Korso-Teilnehmer auf die rund 70 Kilometer lange Ausfahrt schickte.
„Das Schlosstreffen ist für mich seit Jahren einer der Höhepunkte“, gab Krehl beim Start des Oldie-Trosses am Samstag in der Planstraße preis. Die war bis zur Jenaer Straße und über den gesamten Parkplatz am Schloss gesät mit historischem Blech aus über 100 Jahren Auto- und Motorradgeschichte – vom Apollo bis zum Zschopauer Zweirad.
Unter die Teilnehmern mischte sich auch Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der Linke-Politiker begrüßte gemeinsam mit Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand die Teilnehmer und Zuschauer vor dem Start, um dann an der Seite von Joachim Mäder aus Sondershausen in dessen BMW 326 aus dem Jahr 1938 Platz zu nehmen und den Korso anzuführen. Mäders BWM wurde übrigens nicht in Bayern gebaut, sondern in Eisenach. Ein Fakt, den Ramelow nutzte, um über die florierende Thüringer Wirtschaft ein Bild abzuzeichnen, das fast ein bisschen an den bevorstehenden Wahlkampf zur Landtagswahl erinnerte.
Ziel der Ausfahrt in diesem Jahr war abermals die Kurstadt Bad Sulza, wo ab dem späten Vormittag ein Oldtimer-Fest vor der Kopie des Goethe-Gartenhauses stattfand. Hier wurde nicht nur für das leibliche Wohl der Zuschauer und Fahrer gesorgt, sondern auch ein Platzkonzert geboten.
Zudem gab es viel Zeit zum Austausch, Stöbern und Fachsimpeln. Bevor es zurück nach Apolda ging, wo sich die Oldtimer vor der Dreifelderhalle aufbauten, säumten entlang der Strecke durch den Landkreis Hunderte Zaungäste die Parade der vorbeifahrenden Karossen. Einer Hand voll Fahren blieb es am Samstag leider nicht erspart, am Haken des Abschleppwagens zu landen, wenn die Fahrt im Corso für den einen oder anderen Motor dann doch zu anstrengend war.
Ein dickes Lob gab es gestern für Maik Schau. Der Chef des Apoldaer Kommunalservices meisterte seine Premiere als Fahrleiter wohl bravourös, war da am Rande des Spektakels mehrfach zu vernehmen. Auch die Mitarbeiter des städtischen Betriebes waren stets zur Stelle und hatten am Wochenende nicht nur alle Hände voll zu tun, sondern auch alles im Griff und waren stets an Ort und Stelle.
Lob gab es auch von Erhard Meißner aus Darnstedt, der selbst mit seinem Ford „Tin Lizzy“seit vielen Jahren am Treffen teilnimmt. Er zeigte sich am Sonntag beeindruckt von dem diesjährigen Schlosstreffen. So sei die Qualität der gezeigten Fahrzeuge außergewöhnlich hoch gewesen – sehr gut erhaltene oder restaurierte Autos und Zweiräder wurden dem Publikum geboten. Außerdem, so Meißner, waren im Teilnehmerfeld auch sehr viel neue Gesichter zu sehen gewesen, was für den Ruf und die Beliebtheit des Schlosstreffens spricht.
Und am Ende der Preisverleihung verkündete Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand schon mal den Termin für das nächste Schlosstreffen in Apolda. Das am 5. und 6. Juni 2020 stattfinden wird.