Über das Israel-Bild in der DDR
Forscher hält Vortrag im DNT Weimar
Gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar lädt das DNT am morgigen Dienstag (4.Juni) ins Foyer zu einer Buchvorstellung des neu erschienenen Sammelbandes „Antisemitismus in der DDR. Manifestationen und Folgen des Feindbildes Israel“ein. Dessen Herausgeber Prof. Dr. Wolfgang Benz ist ein international anerkannter Experte der Vorurteils- und Antisemitismusforschung. Der inzwischen emeritierte Professor für Zeitgeschichte lehrte von 1990 bis 2011 an der TU Berlin und leitete bis 2011 das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung. Vor dem Hintergrund einer neu auflebenden Fremdenfeindlichkeit und zunehmendem Antisemitismus wird er die Traditionen und Wirkungen judenfeindlicher Ressentiments und des negativen Israelbildes in der DDR bis heute in den Blick nehmen.
Die DDR verstand sich als antifaschistischer Staat. Der Antisemitismus als Element faschistischer Ideologie galt damit als überwunden. Dagegen gehörte der politisch instrumentalisierte Antizionismus, der Israel als „Agressorstaat“definierte, bis 1988 zur Staatsdoktrin. Die Moderation übernimmt Peter Reif-Spirek, Vize-Chef der Landeszentrale. (red)