Schütze richtet in Stadtverwaltung Blutbad an
USA: Mitarbeiter schoss offenbar aus Frust über seine Entlassung um sich – zwölf Tote
Ein städtischer Angestellter im US-Ostküstenort Virginia Beach hat bei einem Massaker elf Kollegen und einen Auftragnehmer erschossen. Nach einem langen Schusswechsel hätten Polizisten schließlich den bewaffneten Einzeltäter erschossen, sagte der örtliche Polizeichef Jim Cervera. Vier weitere Menschen wurden verletzt, als der Mann in einem Gebäude der Stadtverwaltung das Feuer eröffnete. Drei befanden sich am Samstag noch mit schweren Verletzungen auf der Intensivstation, sagte der Chefarzt der Klinik, Martin O’Grady.
Der Täter sei seit Langem bei der Stadt angestellt gewesen. Bürgermeister Bobby Dyer sagte am Freitagabend (Ortszeit): „Das ist der verheerendste Tag in der Geschichte von Virginia Beach.“In Medienberichten wurde vermutet, dass er aus Frust über seine Entlassung die Nerven verloren haben könnte. Dafür gab es jedoch vorerst keine offizielle Bestätigung.
Am Tag nach dem Massaker gewann die in solchen Fällen in den USA übliche Debatte um strengere Waffengesetze wieder an Fahrt. Der Parteivorsitzende der Demokraten, Tom Perez, sagte bei CNN: „Wir können etwas dagegen tun.“Der Waffenlobbyorganisation NRA müsse der Kampf angesagt werden. Sein Parteikollege, der New Yorker Abgeordnete Gregory Meeks, sagte bei CNN: „Es ist immer dasselbe. Wir halten eine Gedenkminute, und danach passiert nichts.“Es gebe diverse abstimmungsreife Gesetzesvorlagen. Die NRA müsse die Frage beantworten, warum gesunder Menschenverstand nicht siegen könne.
Polizeichef Cervera sagte, der Täter sei am Freitagnachmittag in den Verwaltungskomplex der 450.000-Einwohner-Stadt am Atlantik eingedrungen und habe mit seiner großkalibrigen Handfeuerwaffe wahllos auf Menschen in allen drei Stockwerken des Gebäudes geschossen. Als Polizisten eintrafen, habe der Schütze auch auf sie geschossen.
CNN berichtete, dass es sich um einen 40-jährigen Mann handele. Nachbarn beschrieben ihn als Einzelgänger. Cervera sagte, die Ermittler untersuchten einen Tatort, der „am besten als Kriegsgebiet“beschrieben werden könne. (dpa)