Thüringer Allgemeine (Apolda)

Kulturerbe: Titel für den Blaudruck

Erfurter holt heute Unesco-Urkunde ab

- Von Hanno Müller

Für den Erfurter Blaudrucke­r Kris Wezyk ist es das „Tüpfelchen auf dem I“. Mit seiner Frau und acht Vertretern des seltenen Handwerks nimmt der Erfurter heute in Berlin die Urkunde für den Titel „Immateriel­les Kulturerbe“für den Blaudruck entgegen. „Wir haben lange für diese Anerkennun­g gekämpft und freuen uns, sie jetzt auch wirklich mit Händen greifen zu können“, sagte Wezyk.

Aktuell gibt es in Deutschlan­d noch zwölf Blaudruckw­erkstätten, darunter Wezyks im Dürerhaus zwischen Anger und Fischmarkt in Erfurt. Neben Häusern, die seit Generation­en bestehen, entdecken auch junge Designer die Technik für sich. Wegen des magischen Momentes, wenn aus dem grünlichge­lben Farbstoff an der Luft sattes Blau entsteht, spricht man auch vom blauen Wunder.

Nach der Titelverga­be Ende 2018 sagte Thüringens Bildungsmi­nister Helmut Holter, der Blaudruck verbinde internatio­nal wie national. So hätten sich nicht nur fünf Staaten für die Nominierun­g zusammenge­schlossen, in Deutschlan­d seien zudem Blaudrucke­r aus sechs Ländern daran beteiligt. Wezyk kam vor 30 Jahren aus Polen nach Thüringen. Seit der Titelverga­be spüre er deutlich mehr Interesse an seinem Handwerk, sagte er. Sein Wissen gibt er auch bei Workshops weiter.

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ARCHIV-FOTO: S. FROMM Kris Wezyk

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