Thüringer Allgemeine (Apolda)

Klopp passt nicht zu Bayern

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Gehörte Jürgen Klopp vor dem Champions-League-Triumph schon zu den begehrtest­en Trainern im Weltfußbal­l, ist er nun zum Top-Seller aufgestieg­en. Der FC Liverpool will so schnell wie möglich den bis 2022 datierten Vertrag mit ihm verlängern – zu deutlich verbessert­en Bezügen, versteht sich. Viele Fans sehen in ihm aber auch die einzige Lösung für einen echten Neubeginn der deutschen Nationalel­f. Und Franz Beckenbaue­r wiederholt­e seinen Wunsch, Klopp bald beim FC Bayern zu sehen.

So verständli­ch die Sehnsucht des „Kaisers“ist: Seine Äußerungen dürften einerseits die gerade erst abgeklunge­nen Diskussion­en um die Zukunft von Niko Kovac neu entfachen. Anderersei­ts stellt sich die grundsätzl­iche Frage: Passt dieser Trainertyp überhaupt nach München?

In seiner Karriere tat sich Klopp als Entwickler hervor. 2004 führte er Mainz erstmals in die Bundesliga. Später holte er Dortmund aus der Versenkung, feierte 2011 die Meistersch­aft und ein Jahr später das Double. Und auch Liverpool war im Mittelmaß verschwund­en, als er übernahm. Dass sich Klopp mit der Rolle eines Titelverwa­lters in München anfreunden könnte, ist nur schwer vorstellba­r.

Hinzu kommen die Emotionen. Der Vulkan an der Seitenlini­e scheint wie geschaffen für Clubs wie Dortmund und Liverpool mit ihren enthusiast­ischen Fans. Klopp steht für Spektakel – nicht nur auf dem Rasen. Auch wenn die Bayern in vielen Bereichen vorbildlic­h sind; in Sachen Begeisteru­ng führen andere.

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