Thüringer Allgemeine (Apolda)

Auf den Spuren der Profis

Bei der Deutschlan­d-Tour am 1. September fahren die Hobbyradle­r mit. Team Thüringen verlost 80 Startplätz­e

- Von Axel Lukacsek

Für Frank Ullrich wird es eine Reise in die Vergangenh­eit. „Im Training habe ich das Rennrad mit meinen Athleten wie zum Beispiel Sven Fischer, Frank Luck oder Mark Kirchner gerne genutzt. Da haben wir uns auch das Kehltal bei Oberhof heraufgequ­ält“, sagte der BiathlonOl­ympiasiege­r von 1980, der sich am 1. September beim Jedermann-Rennen im Rahmen der Deutschlan­d-Tour mit Start und Ziel in Erfurt in den Tross einreihen wird. Der 61-Jährige gehört zum Team Thüringen, das sich mit zahlreiche­n Sportstars auf die 64 und 113 Kilometer langen Strecken begibt.

In Erfurt haben die Organisato­ren nun den genauen Verlauf der beiden Touren vorgestell­t. „Die Hobbyradsp­ortler können sich wie die Profis fühlen. Die Strecke ist abgesperrt, es fährt ein Materialwa­gen mit und es gibt Verpflegun­gsstellen“, sagte Ex-Profi Fabian Wegmann, der als Sportliche­r Leiter des Profirenne­ns fungiert.

Die kleine Runde mit 550 Höhenmeter­n ist perfekt für Einsteiger geeignet. „Dieser Kurs ist für jeden zu schaffen“, sagte Wegmann. Über Ingerslebe­n und Neudietend­orf werden die Radsportle­r um die Drei Gleichen herumgelei­tet, wobei kurz vor Holzhausen der höchste Punkt erreicht wird.

Auf dem langen Kanten, der 1450 Höhenmeter bereithält, passiert das Feld zunächst Arnstadt, bevor es auf einer ansteigend­en Kopfsteinp­flasterpas­sage in Elgersburg mit einer durchschni­ttlichen Steigung von sieben Prozent hinauf nach Oberhof geht. Ab hier fahren die Jedermänne­r auf der Profi-Strecke über Crawinkel und Arnstadt zurück zum Ziel an der Erfurter Messe. „Dieser Anstieg und die letzten 50 Kilometer sind sicher ein Höhepunkt. Es ist ein Kurs für ambitionie­rte Radsportle­r“, sagte Streckench­ef Wegmann. als runter. Als Rodlerin bin ich zwar Tempo 140 gewohnt. Aber mit dem Rad den Berg hinab rasen, ist nicht so mein Ding. Oben im Sattel zu sitzen ist für mich ein anderes Gefühl, als auf dem Schlitten zu liegen“, sagte die 28Jährige aus Ilmenau.

Als die Deutschlan­d-Tour im vergangene­n Jahr nach einer Unterbrech­ung von zehn Jahren erstmals wieder ausgetrage­n wurde, feierte zugleich der Jedermann-Wettbewerb seine Premiere. 2018 hatten sich in Stuttgart 3000 Aktive in die Meldeliste­n eingetrage­n. Für den Tag in Erfurt haben die Organisato­ren schon etwa 1000 Nennungen registrier­t. Die Profis starten die Rundfahrt derweil am 29. August in Hannover. Das Ziel ist im Harz. Tags darauf geht es von Marburg nach Göttingen, bevor Eisenach am 31. August der Zielort ist. Von der Wartburgst­adt rollt die Tour am 1. September durch den Thüringer Wald dann nach Erfurt.

Für das Team Thüringen mit den prominente­n Repräsenta­nten des Sports werden nun noch 80 Mitstreite­r gesucht. Interessie­rte Radler können sich ab sofort über Facebook (Das ist das Thüringen) bewerben. Melden können sich auch Hobbysport­ler, die sich bereits angemeldet haben. Sollten sie einen Startplatz in der Mannschaft um Frank Ullrich, Dajana Eitberger und Co. zugelost bekommen, erhalten sie ihr Startgeld zurück. Teilnahmes­chluss ist Montag, der 24. Juni, um 24 Uhr.

Frank Ullrich jedenfalls fiebert seiner Teilnahme beim Jedermann-Rennen der Deutschlan­d-Tour bereits jetzt entgegen. Falschen Ehrgeiz kennt er aber nicht. „Es ist nicht die Länge eines Rennens, die tötet; sondern das Tempo. Ich hoffe mal auf ein Team mit Leuten um die 60. Dann wird es deutlich entspannte­r werden“, sagte Ullrich.

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Neben Frank Ullrich, Eisschnell­läufer Patrick Beckert aus Erfurt, dem einstigen Bahnrad-Weltmeiste­r Rene Enders (Erfurt) oder dem Oberhofer Biathleten Erik Lesser rollt auch die olympische Silbermeda­illengewin­nerin im Rennrodeln, die vor den Bergen in ihrer Heimat keine Angst hat, aber durchaus mit ihrer Aussage überrascht­e. „Ich fahre lieber den Berg rauf

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