Verzögerte Zahlungen beklagt
Förderung von Familien umgestellt
Dafür, dass die Familienförderung in Thüringen nach dem Aus der Stiftung Familiensinn grundlegend umgestellt wurde, ist sie aus Sicht des Thüringer Sozialministeriums nahezu problemlos vonstattengegangen. Etliche Träger indes beklagen einen Zahlungsverzug.
Das Ministerium räumt ein, dass es bei einzelnen überregional tätigen Trägern für Verunsicherung gesorgt habe, dass sie ihre Fördermittel zunächst wie vorher bei der Stiftung beantragen mussten, das Land die Zuständigkeit für das Bewilligungsverfahren aber zum Jahreswechsel an die Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung des Freistaats (GFAW) übertrug. Doch größere Probleme sieht das Ministerium nicht.
Die Träger seien „mehrmals umfassend“per Rundschreiben über die Änderungen informiert und ihnen feste Ansprechpartner in der Stiftung und ab Januar 2019 im Ministerium benannt worden. Bei finanziellen Engpässen, zu denen es infolge der Bearbeitung der Förderanträge „in einem für ein neu etabliertes Förderverfahren üblichen Zeitraum“gekommen sein könnte, hätten die Träger Abschlagszahlungen bei der GfAW beantragen können. Von dieser Möglichkeit habe aber bislang kein Träger Gebrauch gemacht.
Vereine wie der Verband Kinderreiche Familien Thüringen beklagen allerdings, dass sie sehr lange auf ihr Geld warten mussten: „Der Verband hat erst am 12. April die ersten Fördermittel für 2019 bekommen. Bis dahin mussten Miete und Lohn trotzdem gezahlt werden“, heißt es seitens des Verbandes, der betont, dass er keine Rücklagen für zwölf Wochen habe.
Thüringen hatte die Stiftung Familiensinn am 1. Januar durch das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“abgelöst.