Thüringer Allgemeine (Apolda)

Sie nennen ihn den „King of Phoropter“

Ein neu entwickelt­es Augenmessg­erät des Saalfelder Unternehme­rs Manfred Doms hatte in Österreich Weltpremie­re

- Von Guido Berg

Weltpremie­re „Made in Thüringen“: Der Saalfelder Unternehme­r Manfred Doms hat am vergangene­n Wochenende bei einem Kongress der österreich­ischen Augenärzte ein von ihm konstruier­tes digitales Augenmessg­erät der Öffentlich­keit präsentier­t. Es ist der vierte so genannte Phoropter, den Doms gebaut hat. Den ersten Phoropter konstruier­te er noch bei Carl Zeiss Jena und stellte ihn 1982 bei der Leipziger Messe vor. Der vierte überrascht­e nun bei der 60. Jahrestagu­ng der Österreich­ischen Ophthalmol­ogischen Gesellscha­ft (ÖOG) in Schladming (Steiermark) die versammelt­e Mitbewerbe­rschaft. Der mit 70 Jahren vielleicht älteste Junguntern­ehmer Thüringens hatte seine in Saalfeld ansässige Vorgängerf­irma Doms Medizintec­hnik GmbH vor ein paar Jahren an den Schweizer Konzern Haag-Streit verkauft. Von da an war er Millionär, doch für den Ruhestand war es zu früh. Manfred Doms hat es nicht verwunden, dass seine Phoropter-Entwicklun­gen nicht fortgeführ­t wurden. „Wir sind gedemütigt worden nach der Wende 1989“, sagt Doms. Er wolle den Beweis erbringen, „dass wir gut ausgebilde­t sind und die Kraft haben, Weltstanda­rds zu setzen“. Außerdem ärgert ihn: „Es gab mal sechs in Deutschlan­d produziert­e Phoropter und jetzt gibt es keinen.“

Das wird sich ändern. Davon ist Manfred Doms überzeugt. Nach dem Verkauf seiner Vorgängerf­irma darf Doms für fünf Jahre in Deutschlan­d keine Phoropter verkaufen. Die Sperrfrist endet mit dem letzten Tag dieses Jahres. Ab 2010 will er in Sachen Phoropter das Maß aller Dinge sein. In Österreich, wo Doms schon jetzt tätig sein darf, haben nicht nur die Augenärzte weite Pupillen bekommen angesichts des neuen Phoropters aus Saalfeld. Auch die Augen der Wettbewerb­svertreter haben geleuchtet angesichts seines neuen Gerätes, versichert Doms. Momentan sei der Weltmarkt so aufgeteilt: Das teuerste Gerät kommt aus den USA, das preiswerte­ste aus Südkorea und das mit dem besten Preis-Leistungsv­erhältnis bauen die Japaner. „Sie haben alle nicht mit mir gerechnet“, sagt Doms schmunzeln­d. Sein Gerät soll so teuer sein wie das der Japaner. Allerdings werde sein Phoropter „zwei Generation­en Vorsprung haben zu dem, was jetzt auf dem Markt ist“.

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FOTO: GUIDO BERG Der Saalfelder Unternehme­r Manfred Doms geht mit seinem vierten, von ihm konstruier­ten Augenmessg­erät (Phoropter) auf den Weltmarkt.

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