Endspurt um die Amts-Premiere
Sylvia Engel und Thomas Heß kämpfen entschlossen um den Bürgermeister-Posten der Landgemeinde Am Ettersberg
Wer wird der erste Bürgermeister der Landgemeinde Am Ettersberg? Am Pfingstsonntag gibt es die Antwort, „noch vor 19 Uhr“, ist sich Wahlleiter Axel Schneider sicher. In der Stichwahl konkurrieren die ehemalige Berlstedter Bürgermeisterin Sylvia Engel und der Großobringer Ortschaftsbürgermeister Thomas Heß. Letzterem fehlten am 26. Mai mit 48,9 Prozent nur knapp 50 Stimmen zum Sieg, Engel folgte mit 27,8 Prozent. Ausgeschieden waren die fast gleichauf liegenden Markus Baehr aus Krautheim (11,6) und Sebastian Schmidt aus Ramsla (11,7).
Vor allem für die Teams in den 19 Wahllokalen und den Briefwahl-Vorstand wird die Arbeit am Sonntag deutlich einfacher als vor anderthalb Wochen. Da mussten sie fünf Stimmzettel ausgeben (in Vippachedelhausen sogar sechs) und immer wieder geduldig Fragen zu den Modalitäten beantworten. „Diesmal ist es ganz einfach“, so Schneider. „Ein Stimmzettel, zwei Namen, ein Kreuz.“
Damit könne man auch Personal einsparen – pro Wahllokal sind es ein bis zwei Vorstandsmitglieder weniger als zum ersten Wahltermin. Alle, die vor dem 26. Mai die Möglichkeit der Briefwahl nutzten, bekamen automatisch auch für das Stechen die entsprechenden Unterlagen zugeschickt. Falls darunter Menschen sind, die diesmal die Möglichkeit haben und lieber ins Wahllokal gehen würden, „bringen sie einfach die unausgefüllten Briefwahldokumente mit und können dann ganz normal wählen“, versichert Schneider.
Seine Amtszeit als Beauftragter, der die Verwaltung der Landgemeinde seit deren Bildung am 1. Januar kommissarisch leitete, endet übrigens in dem Moment, wenn die Siegerin oder der Sieger in der Sitzung des Wahlausschusses oder am Tag darauf die Wahl annimmt. Der 70-jährige Krautheimer steht allerdings für die Einarbeitungszeit weiter zur Verfügung: „Schließlich habe ich ein großes Interesse an einer geordneten Übergabe und einer funktionierenden Verwaltung.“
Sylvia Engel verteilte am Wochenende mit einem 7-köpfigen Helferteam noch einmal Flyer an die Haushalte aller Ortschaften. Am Tag nach der Wahl ging zudem eine Facebook-Seite mit ihrem Wahlprogramm online. Heß wirbt unter anderem seit Freitag mit neuen Großaufstellern in Buttelstedt, Berlstedt und Großobringen um Stimmen. Zudem wird er die Nachmittage und Abende für Tür-zu-TürWahlkampf nutzen. Insbesondere bei den Feuerwehren der Landgemeinde will er noch einmal persönlich vorsprechen, um zu verdeutlichen, „dass keine einzige dichtgemacht wird, sondern so viele wie möglich bestehen bleiben sollen.“