Filmfest mit Defa-Fokus
Zweite Auflage in Jena bietet vom 12. bis 16. Juni auch türkische und italienische Streifen
Wenigstens „Plus-MinusNull“? – Falko Bögelein lächelt milde auf die Frage zur BudgetSchlussrechnung der vorjährigen ersten Auflage des Jenaer „Paradies Film Festivals“. Er sagt: „Minus!“
Aber gehört es nicht zu einem jungen Festival, eine gewisse Phase der Etablierung überstehen zu müssen? Film-e.V.-Mann Bögelein berichtet, dass in diesem Jahr „neun bis zehn“Förderanträge auf Festival-Sponsoring in die Post gegangen und beileibe nicht alle Antworten positiv gewesen seien.
Immerhin, größere Hilfe erhielt der Verein Jenaer Film als Veranstalter von der Staatskanzlei, von der SparkassenKulturstiftung Hessen-Thüringen und von der hiesigen Sparkasse. Und: Das Autohaus mit dem Stern leiht einen Wagen als Festival-Fahrzeug aus. Zudem breitet sich das Festval bei seiner Zweitauflage vom 12. bis zum 16. Juni in diesem Jahr etwas aus.
Neben der ehemaligen, im Vorjahr filmgeweihten alten Trafo-Station in der Nollendorfer Straße stehen das Schillerhof-Kino in Wenigenjena und das Kino am Markt als Spielstätten bereit. Im „Trafo“und im Schillerhof laufen 35-Millimeter-Filme in Analogtechnik, im Marktkino die digitalen Werke.
28 Filme werden dem Publikum geboten
Dabei haben Falko Bögelein und die Mitstreiter Christian Wehmeier, Tino Schmidt und Leonhard Elias Lemke einen spannungsreichen Programmbogen mit 28 Filmen gespannt – hier ein Block mit Defa-Werken, da drei türkische und zwei italienische Streifen.
Was die DDR-Filmzentralküche Defa angeht: Hier soll das Festival drei Schwerpunkte bieten, wie Christian Wehmeier erläuterte. – Eine Werksschau der Regisseurin Iris Gusner, dazu Produktionen der sogenannten vierten Generation sowie Kinderund Jugendfilme. Iris Gusner sei ungemein erfolgreich gewesen, denke man an „Wäre die Erde nicht rund“als eines der meistverkauften Defa-Werke. Oder „Die Taube auf dem Dach“als einer der bekanntesten Filme, wie Falko Bögelein sagte.