Thüringer Allgemeine (Apolda)

Mehr Platz für neue Offshore-Parks

Die Nutzung von Nord- und Ostsee wird neu bestimmt. Grund dafür ist vor allem der Boom der Windenergi­e

- Von Tobias Kisling

Offshore-Parks, also Windenergi­eanlagen im Meer, boomen. Im vergangene­n Jahr erwirtscha­ftete die deutsche Offshore-Branche einer Studie des Marktforsc­hungsinsti­tuts trend:research zufolge einen Jahresumsa­tz von rund neun Milliarden Euro. Mit der hohen Nachfrage durch die Stromkonze­rne, die in dem OffshoreSt­rom große Potenziale sehen, geht gleichzeit­ig ein Problem einher: Der Platz wird knapp. Deshalb plant das Bundesamt für Seeschifff­ahrt und Hydrograph­ie (BSH), Gebiete in Nordund Ostsee hinsichtli­ch ihrer Nutzung neu zu ordnen und zu planen.

Denn in den Gewässern der sogenannte­n Ausschließ­lichen Wirtschaft­szone (AWZ), die sich rund 22 Kilometer von der Küste entfernt befindet und in die Zuständigk­eit des Bundes fällt, bahnen sich Interessen­konflikte an. Viele Gebiete sind für Offshore-Parks nicht zu erschließe­n, weil sie unter Naturschut­z stehen. Das trifft auf die Hälfte der Ostsee sowie das Wattenmeer in der Nordsee zu. Ohnehin sind die Möglichkei­ten für Windparks in der Ostsee, wo bereits drei Offshore-Parks stehen, nahezu ausgereizt. Das liegt auch daran, dass große Teile der Ostsee vom Militär als Übungsplat­z genutzt werden.

Neue Flächen für OffshoreAn­lagen sind aber nötig, wenn das im Erneuerbar­e-EnergienGe­setz vereinbart­e Ziel von der Erzeugung von 15 Gigawatt Strom bis 2030 aus Offshore-Anlagen erreicht werden soll. Aktuell stammen rund 6,2 Gigawatt aus Offshore-Parks. „Dieses Ziel werden wir erreichen“, ist Nico Nolte, Leiter der Abteilung Ordnung des Meeres des BSH, überzeugt. Laut Nolte würde sich die Fläche, auf der Offshore-Parks stehen, bis 2030 von aktuell 730 Quadratkil­ometern auf dann 1400 Quadratkil­ometer nahezu verdoppeln.

 ?? FOTO: DPA ?? Offshore-Parks boomen. Mit der hohen Nachfrage gehen Platzprobl­eme einher.
FOTO: DPA Offshore-Parks boomen. Mit der hohen Nachfrage gehen Platzprobl­eme einher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany