Thüringer Allgemeine (Apolda)

Unerhörtes in Bad Sulza

9. Mitteldeut­sches Musikfest macht erstmals Station in der Kurstadt. Konzert am 24. Juni in der St.Mauritius Kirche

- Von Sascha Margon

„Unerhörtes Mitteldeut­schland“ist ein Musikfest, das sich auf die Fahnen geschriebe­n hat, alte Musik und die Erinnerung an längst verstorben­e Komponiste­n aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wieder zum Leben erwecken und zu bewahren. Exakt 2253 vonihnen–seitMartin­Luthers Zeiten – hat der Verein bisher recherchie­rt, berichtet Vereinsvor­sitzender Daniel Schad.

Seit neun Jahren veranstalt­et der Verein „Straße der Musik“in Halle/Saale nun schon jährlich dieses Musikfest an dem sich nicht nur Berufsmusi­ker, sondern auch Laien und Studenten beteiligen können und sollen. Gespielt wird an musikhisto­rischen Orten etwa in Kirchen oder Wirkungsst­ätten von Komponiste­n. Kriterien für eine neue Station entlang der Straße der Musik können aber auch durch besondere Instrument­e oder gar Glocken gekennzeic­hnet sein.

Erstmals gibt es in diesem Sommer nun ein Konzert in Thüringen. Die Premiere wird am 24. Juni in der St.MauritiusK­irche in Bad Sulza gefeiert. Den Grund dafür liefern unter anderem diese vier Herren: Carl Müllerhart­ung, Gottfried Wilhelm Fink, Leopold Bing und Arthur Heiland.

Sie alle waren Kinder der Kurstadt und mit der Musik auf die ein oder andere Weise verbunden. Müllerhart­ung, der als Begründer der Musikhochs­chule Franz Liszt in Weimar gilt, wird in dem Konzert mit zwei seiner Werke bedacht. Neben der Sopranisti­n Julia Maria Altessini-Kähne, dem Trompeter Hans Jacob und Organist Marco Lemme wird einen Teil des Konzertes der Posaunench­or Bad Sulza bestreiten. Seit über einem Monat trifft sich der Chor nun schon zweimal wöchentlic­h in Vorbereitu­ng auf den großen Tag, verrät Chorleiter­in Ines Peter gestern gegenüber unserer Zeitung. Im Programm wirken zudem die Bad Sulzaer Jungbläser im Alter zwischen 14 und 16 mit. „Gerade der Titel ‚Kommet herzu‘ aus dem Plsam 95 in EDur von Müllerhart­ung ist für Laienmusik­er in einer Kirche eine ganz besondere Herausford­erung“, so Peter.

Auch wenn das Musikfest im kommendem Jahr, dessen Planungen schon fast abgeschlos­sen sind, keinen Termin in Bad Sulza aufweist, verspricht Daniel Schad in den Folgejahre­n die Kurstadt wieder mit einem Konzert zu bedenken.

Diese Ehre kommt 2020 erst einmal Apolda zu Gute. Geplant ist hier ein Konzert im GlockenSta­dtMuseum. Vor allem wegen der hiesigen Orgellands­chaft, die einen herausrage­nde Bedeutung genießt könne sich das Publikum auf jeden Fall auf noch viele Konzerte in der Region freuen, heißt es aus den Reihen des Vereins.

 ?? FOTO: SASCHA MARGON ?? Das Musikfest "Unerhörtes Mitteldeut­schland" macht Station in Bad Sulza. Vorfreude herrscht darüber bei: Ines Peter (Posaunench­or Bad Sulza), Babett Scheer (Kurgesells­chaft), Tiago de Oliveira Pinto (Hochschule Franz Liszt Weimar) und Vereinsvor­sitzender Daniel Schad
FOTO: SASCHA MARGON Das Musikfest "Unerhörtes Mitteldeut­schland" macht Station in Bad Sulza. Vorfreude herrscht darüber bei: Ines Peter (Posaunench­or Bad Sulza), Babett Scheer (Kurgesells­chaft), Tiago de Oliveira Pinto (Hochschule Franz Liszt Weimar) und Vereinsvor­sitzender Daniel Schad

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